Seite - 150 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Bild der Seite - 150 -
Text der Seite - 150 -
150
Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie
In der Bilder Gallerie wurden nach Anordnung des v. Mechel die Bilder transportiret, welche
von Schönbrunn, Presburg und der Burg sind übernohmen worden. […]“
ÖStA/HHStA, HBA, Karton 48, 6. Session, Nr. 1 ex 1781, unfol., Ausfertigung. Dem
Kaiser vorgelegter monatlicher Hofbaubericht, präsentiert 1781 Juni 1.
Druck: Bislang unpubliziert.
113 ohne Datum [1781 Juni, Wien]
Arbeiten in der Bildergalerie im Mai 1781.
„Kay. könig. Belvedere. Erstens wurde die in der k. k. Bilder Gallerie benöthigte Arbeit nach
Anschafung des Herrn v. Mekl [recte Mechel] besorget.
2tens die nöthige Dach Reparation im Haupt Gebäu ober der Mosaik Zimmer wurde fort
gesezt und dann gänzlich verfertiget.
Mehr in dem Mosaik Zimmer das grosse Plafonds Bild abgenohmen, den Stuckathor unter
den Bild abgeschlagen und mit Laden ausgeschallet, zum Bild ein neue Blind Rahm ge-
macht, selbes wider aufgespant, und das Bild wider aufgezogen, Verfertiget und von den
Mahlern und Vergoldern ausgebessert, auch die abgestossene Stuckathor Arbeith wider
neu gemacht, verbuzet, auch alles verfertiget. […]“
ÖStA/HHStA, HBA, Karton 48, 6. Session, Nr. 26 ex 1781, unfol., Ausfertigung. Dem
Kaiser vorgelegter monatlicher Hofbaubericht, präsentiert 1781 Juni 29.
Druck: Bislang unpubliziert.
Hinweis: Es könnte dies das Plafondbild sein, das im Februar 1777 angebracht wurde
(siehe Dok. 40),
Anmerkung: Die Abnahme des Plafondbildes im Mosaikzimmer (Italienische Schulen,
Saal 3) war wohl aufgrund des vorgefallenen Wasserschadens erforderlich (siehe Dok.
107). Laut Mechels Verzeichnis (1783) befand sich nur im Saal 7 der italienischen
Schulen ein Plafondbild (Veroneses Opfertod des Marcus Curtius; KHM, Gemälde-
galerie Inv.-Nr. 6744).
114 ohne Datum [1781 Juni 16]
Der Kaiser konstatiert unbegreiflich hohe Kosten
bei der Gemäldegalerie.
Resolution Josephs II. aufgrund des ihm am 16. Juni 1781 vorgelegten Protokolls der
Hofbauamtskommission vom April 1781: „Es ist unbegreiflich, wie die Unkosten bey der
Bildergalerie so hoch aufgelaufen sind, und ist von nun an die Berechnung darüber abzu-
fordern, und auf das Künftige alsogleich nichts mehr machen zu lassen, ohne bevor sowohl
den Obristkämmerer, als das Hofbauamt darüber zu vernehmen, und die unterschriebene
Anschaffung von ihnen zu haben. Übrigens ist sich auch vorzusehen, dass von dem Hof-
bauamte die ledig vorräthig und nicht aufgemachte Ramen und Schilder in Verwahrung
genommen und nur nach Bedarf der Gallerie hin ausgegeben werden, dieses verstehet sich
sowohl von alten als neuen in der Gallerie und in deren Magazinen.“
ÖStA/HHStA, HBA, Karton 47, 4. Session, Nr. 15 ex 1781, unfol. Die vom Kaiser un-
terfertigte Resolution befindet sich auf der am 30. April 1781 ausgestellten Begleit-
note, mit der Kaunitz-Rietberg dem Kaiser das Protokoll der Hofbauamtskommission
vom April 1781 übermittelte; sie ist mit dem Präsentationsdatum 1781 Juni 16 ver-
sehen.
Druck: Bislang unpubliziert.
Hinweis: Im April 1781 wurden die Abrechnungen von Landerer und Egger (Nr. 12;
siehe Dok. 106) sowie Haunold, Hett und Schüller (Nr. 27; siehe Dok. 111) von der
Hofbauamtskommission behandelt. Diese Resolution teilte der Generalhofbaudirektor
Kaunitz-Rietberg Oberstkämmerer Rosenberg am 19. Juni 1781 mit (Dok. 115).
115 1781 Juni 19, Wien
Vom Kaiser angeordnete Kontrolle zu den Arbeiten
und Bilderrahmen der Galerie.
Generalhofbaudirektor Kaunitz-Rietberg teilt Oberstkämmerer Rosenberg die Resolu-
tion des Kaisers vom 16. Juni 1781 (Dok. 114) mit und ersucht um dessen Äußerung,
„wie sowohl in betref der anbefohlenen Rechnungs Lage, als auch der ohne unterschriebe-
nen Anschaffungen eingestelten Gallerie Arbeiten, dann deren in Verwahrung zu nehm-
menden Rammen und Schildern die allerhöchste Absicht am füglichsten einverständlich in
Erfolg gebracht werden könte.“ ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, Nr. 143 ex 1781, unfol.,
Konzept.
Druck: Kurzregest bei Engerth (1886, S. 283, Nr. 182), wörtlich bei Hoppe-Harnon-
court (2001, S. 189).
Anmerkung: Rosenberg wird damit seit März 1780 (siehe Dok. 74) erstmals wieder in
die Vorgänge bei der Gemäldegalerie eingebunden.
116 ohne Datum [1781 Juli, Wien]
Arbeiten in der Bildergalerie im Juni 1781.
„Kay. könig. Belvedere […] In der k. k. Bilder Galerie ist nach Anschafung des Herrn v. Mechel
bey Rangirung der Bilder Verbutzung deren Löchern an denen Wänden gearbeitet worden. […]“
ÖStA/HHStA, HBA, Karton 48, 7. Session, Nr. 22 ex 1781, fol. 89r−v, Ausfertigung.
Dem Kaiser vorgelegter monatlicher Hofbaubericht, präsentiert 1781 Juli 21.
Druck: Bislang unpubliziert.
117 1781 Juli 8, „du jardin à Mariahilff“ [Wien, Mariahilf]
Staatskanzler Kaunitz an den Kaiser zum bevorstehenden
Abschluss der Galerieeinrichtung.
Dem [in die Niederlande verreisten] Kaiser wird von Kaunitz berichtet, die Arbeit habe
etwas länger gedauert, da Mechel mit Ausnahme der Galerie der großen Rubensbilder
alles umstellen musste, um bessere und angemessenere Plätze für die neuen Erwer-
bungen, die heuer gemacht wurden, finden zu können. Mechel habe sehr viel und
sehr gut gearbeitet. Der Kaiser möge es nach seiner Rückkehr selbst sehen und wird
damit Freude haben. Mechel werde ihm sicherlich die gesamten Inventare zu den
Bildern („les inventaires de touts ses tableaux“) selbst zeigen. Viele dieser Bilder waren
sehr defekt, wobei mehr als 2000, die sich auf den (Dach-)Böden befanden, größten-
teils zerstört seien. (Der Rest des Schreibens betrifft eine Bilderschenkung der Kaiserin
an Kaunitz.)
ÖStA/AVA, Studienhofkommission, Sign. 15, Karton 75/Akademie, einliegend in Map-
pe „Akademie der bildenden Künste“, ohne durchgehende Foliierung, Konzept in
Französisch.
Druck: Wörtlich bei Beer (1873, S. 78−80, ohne Standortnachweis; es muss aber die
Ausfertigung sein, da auch die undatierte Apostille des Kaisers abgedruckt wird), zum
Teil bei Novotny (1947, S. 186) und bei Wüthrich (1956, S. 156), erwähnt bei Gruber
(2008, S. 198).
118 1781 Juli 16, Wien
Rosenberg lehnt die Kostenverantwortung für die Bildergalerie ab.
Oberstkämmerer Rosenberg antwortet Generalhofbaudirektor Kaunitz-Rietberg auf
dessen Note vom 19. Juni 1781 (Dok. 115), er könne sich, bis ihm „die Bilder Gallerie
nicht wieder eingeantwortet seyn wird, … in die ganze Sache nicht einlassen … und zwar
um so mehr als“ ihm „von der daselbst unternommene Abänderungen und angeschafften
Arbeiten nichts bewust“ sei.
ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, ohne Nr., unfol., Konzept.
Druck: Kurzregest bei Engerth (1886, S. 283, Nr. 183), wörtlich bei Hoppe-Harnon-
court (2001, S. 189).
119 1781 Juli 28, Wien
Drei Rechnungen des Vergolders Landerer
[für Bilderrahmen der Galerie].
Generalhofbaudirektor Kaunitz-Rietberg übermittelt Hofkammerpräsident Kolowrat
die drei Rechnungen des Kammervergolders Landerer für dessen Arbeiten in der Bil-
dergalerie in der Höhe von 5.899 f. 52 xr sowie dessen Bittschrift um Gewährung ei-
ner Akontozahlung von 3.000 Gulden. Mit Hinweis darauf, dass die Kosten für die
Bildergalerie laut bestehender kaiserlicher Resolution von der Hofkammer zu bezahlen
seien, fragt Kaunitz-Rietberg an, ob die 3.000 Gulden direkt von der Universalkame-
ralkasse angewiesen werden oder ob der Betrag (gegen Refundierung) vorerst von der
Hofbauamtskasse bezahlt werden soll.
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Untertitel
- Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
- Band
- 1
- Autor
- Gudrun Swoboda
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 312
- Kategorie
- Kunst und Kultur