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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Europäische Museumskultur um 1800, Band 2
Seite - 351 -
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351 Felfe Dynamiken von Sammlungskultur neut im Buchhandel. Mit Hilfe von Sebastian Faesch stellte er den ersten Werkkatalog der Gemälde von Hans Holbein d.J. zusammen. Publiziert wurde er als Teil einer Faksi- mile-Ausgabe jenes berühmten Exemplars von Erasmus’ Lob der Torheit, in dem Hol- bein, neben den Holzschnitten, seine Randzeichnungen hinterlassen hatte.59 Lange bemühte Patin sich zudem offenbar um eine Rückkehr nach Paris. Freunde vor Ort versuchten zum Beispiel Charles le Brun, den ersten Maler des Königs, als Fürsprecher zu gewinnen, mit dem Patin früher befreundet war.60 Noch in den 1680er Jahren scheint es tatsächlich zu einer Annäherung an den Französischen Hof gekommen zu sein. So stell- ten Pariser Korrespondenten ihm in Aussicht, dass er zurückkommen solle, um Leiter der königlichen Sammlungen und eventuell auch Leibarzt des Königs zu werden.61 Die Hoff- nungen auf Rückkehr waren offenbar in der internationalen Gelehrtenwelt ein Thema von allgemeinem Interesse. Gottfried Wilhelm Leibniz etwa, der die Relations und einige anti- quarische Schriften Patins kannte, ließ sich gelegentlich von dessen Aussöhnungsversu- chen mit dem französischen Hof berichten.62 Um einiges konkreter als die zeitweiligen Aussichten auf Rückkehr nach Paris waren die Pläne, an den Kaiserlichen Hof nach Wien zu gehen. Unter den ausgedehnten Samm- lungsbesuchen, die in den Relations beschrieben werden, ist die Schilderung der Kaiserli- chen Bibliothek in dieser Hinsicht besonders signifikant. Bereits anlässlich des Besuchs 1669 wird betont, dass man sie – neben den Gemälden und der Kunstkammer – als einen „dritten Schatz“ bezeichnen könne.63 Zusammen mit Büchern und Manuskripten würden hier auch Miniaturen, Handzeichnungen und Münzen bzw. Medaillen von auserlesenem Wert aufbewahrt. Tatsächlich wurde Patin während seines Aufenthalts mit der Neuord- nung der Münzsammlungen von Erzherzog Leopold Wilhelm und der Inventarisierung der kaiserlichen Sammlungen betraut.64 Abb. 16 Imago B. Mariae Virginis cum Filiolo in minera ferri expressa, in: Miscellanea, Bd. 1, 1670, S. 264
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Europäische Museumskultur um 1800, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Untertitel
Europäische Museumskultur um 1800
Band
2
Autor
Gudrun Swoboda
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
264
Kategorie
Kunst und Kultur
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