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355 Felfe Dynamiken von Sammlungskultur
17 Verwiesen sei hier vor allem auf: Renate Schreiber, „ein galeria nach meinem humor“ Erzherzog Leopold Wilhelm, Schriften
des Kunsthistorischen Museums, Bd. 8, hg. von Wilfried Seipel, Wien/Milano 2004, insbes. S. 89–129.
18 Vgl. Swoboda 2008 (Anm. 12), S. 80. Diese Aufstellung, in der neben Gemälden und Skulpturen auch Exponate der
Kunstkammer enthalten waren, wurde in einem förmlichen Inventar von 1659 dokumentiert: Adolf Berger (Hg.),
Inventar der Kunstkammer des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich, in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen
des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. 1, 1883, S. LXXVIII–CLXXVII.
19 Zu Jacopo Strada: Volker Heenes, Jacopo Strada. Goldschmied und Maler, Antiken- und Münzhändler, Sammler und
Antiquarius Caesareus, in: Dietrich Hakelberg/Ingo Wiwjorra (Hgg.), Vorwelten und Vorzeiten. Archäologie als Spiegel
historischen Bewusstseins in der Frühen Neuzeit, Wiesbaden 2010, S. 295–310; sowie: Dirk Jacob Jansen, Der Mantuaner
Antiquarius Jacopo Strada, in: Fürstenhöfe der Renaissance. Giulio Romano und die klassische Tradition, Ausst.-Kat.
Kunsthistorisches Museum Wien, hg. von Sylvia Ferino-Pagden, Wien 1989, S. 308–322.
20 Grundlegende Einblicke in diesen Tätigkeitsbereich von Hofmalern gibt: Martin Warnke, Hofkünstler. Zur Vorgeschichte
des modernen Künstlers (1985), Köln 1996, S. 252–269; zu den besonders regen Unternehmungen von Rubens als
Kunstagent vgl. etwa: Otto von Simson, Peter Paul Rubens (1577–1640). Humanist, Maler und Diplomat, Mainz 1996; zu
den Ankäufen, die Velázquez im Auftrag von Philipp IV. in Italien durchführte: Jonathan Brown, Velázquez. Painter and
Courtier, New Haven/London 1986, S. 195–214.
21 Hans-Olof Boström, Philipp Hainhofer. Seine Kunstkammer und seine Kunstschränke, in: Macrocosmos in Microcosmo. Die
Welt in der Stube. Zur Geschichte des Sammelns 1450-1800, hg. von Andreas Grote, Opladen 1994, S. 555–580; sowie
Barbara Mundt, Der Pommersche Kunstschrank des Augsburger Unternehmers Philipp Hainhofer für den gelehrten Herzog
Philipp II. von Pommern, München 2009, insbes. S. 33–76.
22 Laniers Ambitionen und sein Selbstbewusstsein als Höfling kommen beeindruckend in dessen 1628 entstandenem
Porträt von Anthony van Dyck zum Ausdruck. Vgl. Karen Hearn (Hg.), Van Dyck & Britain, Ausst.-Kat. Tate Britain,
London, London 2009, Nr. 14, S. 60–61. Lanier gilt vielfach als wesentlicher Initiator von Sammlerinteressen speziell in
Hinblick auf die Handzeichnung in England. Vgl. Jane Roberts, The Limnings, Drawings and Prints in Charles I
Collection, in: MacGregor 1989 (Anm. 16), S. 115–129, insbes. 124–125. Zum Wirken von Lanier und Nys im Zuge des
Kaufs der Mantuaner Sammlung vgl. David Howarth, Charles I, Sculpture and Sculptors, in: MacGregor 1989 (Anm. 16),
S. 73-113, insbes. S. 75–82; sowie Brotton 2006 (Anm. 15), insbes. S. 111–127.
23 Vgl. Schreiber 2004 (Anm. 17), S. 92ff.
24 Grundlegend zu diesem Zyklus: Ulla Krempel (Bearb.), Jan van Kessel d.Ä. 1626–1679. Die vier Erdteile, Ausst.-Kat. Alte
Pinakothek, München 1973; Dante Martin Teixeira, A „Allegoria dos continentes“ de Jan van Kessel „o Velho“ (1626–1679),
Rio de Janeiro 2004.
25 Eine Fülle ikonographischer Quellen für die dargestellten Tiere insbesondere der Randszenen sowie zahlreiche andere
Details gibt: Teixeira 2004 (Anm. 24), insbes. S. 107–120 und S. 126–136.
26 Gormans und Schütz vergleichen in diesem Zusammenhang die Kompositstruktur der Tafeln unter anderem mit der
Fassade eines bestimmten Typus’ von Kabinettschränken, bei denen das zentrale Fach umgeben ist von etwa gleich
großen kleineren Fächern, wobei die Fronten aller Fächer als Miniaturmalereien von Landschaften bzw. einem Bauwerk
ausgeführt sind. Andreas Gormans, Ein Eurozentrischer Blick auf die Welt, die Lust an der Malerei und Macht der
Erinnerung. Die Erdteilbilder Jan van Kessels in der Alten Pinakothek, München, in: Frank Büttner/Gabriele Wimböck
(Hgg.), Das Bild als Autorität, Münster 2004, S. 363–400, insbes. S. 373; Karl Schütz, Europa und die vier Erdteile bei Jan
van Kessel, in: Klaus Bußmann/Elke Werner (Hgg.), Europa im 17. Jahrhundert. Ein politischer Mythos und seine Bilder,
Wiesbaden/Stuttgart 2004, S. 289–302, insbes. S. 292f. Von van Kessel sind zudem eine Reihe anderer, meist
kleinformatiger Bilder insbesondere von verschiedenen Kleintieren und Früchten überliefert, die als so genannte
Kunstkammerstücke bzw. Kabinettbilder ebenfalls für derartige Sammlungen vorgesehen waren, vermutlich in
Schreibtischen und Schränken aufbewahrt und zur intimen Betrachtung entnommen wurden. Vgl. Wilfried Seipel (Hg.),
Das Flämische Stilleben. 1550–1680, Ausst.-Kat. Kunsthistorisches Museum Wien, Lingen 2002, Nr. 27–31, S. 94–105.
27 Eingehend zu diesem Bildnis: Luba Freedman, Titian’s Jacopo da Strada: a portrait of an antiquario, in: Renaissance
Studies, 13, 1999, S. 15–39. Der Bezug zwischen dem Europa-Bild van Kessels und dem Porträt von Tizian wurde m.E.
in der Forschung bislang übersehen. Meist wird die auffällige männliche Figur bei van Kessel nicht weiter thematisiert;
eine Ausnahme ist hier Schütz, der die Frage aufwirft, ob es sich hier um ein Selbstbildnis des Künstlers handele. Schütz
2004 (Anm. 26), S. 296.
28 Zur Bestimmung der Skulptur vgl. Heenes 2010 (Anm. 19), S. 296.
29 Er war Enkel von Jan Brueghel d.Ä.; ausgebildet u.a. bei seinem Onkel Jan Brueghel d.J. und ab 1645 in der Antwerpener
Malerinnung.
30 Insgesamt sind elf Ansichten der Brüsseler Galerie von David Teniers d.J. erhalten. Zu diesen Galeriebildern im
Zusammenhang der Entstehung der Motivgattung im frühen 17. Jahrhundert in Antwerpen vgl. Kurt Wettengl, Kunst
über Kunst. Die gemalte Kunstkammer, in: Ekkehard Mai/Kurt Wettengl (Hgg.), Wettstreit der Künste. Malerei und Skulptur
von Dürer bis Daumier, Ausst.-Kat. Haus der Kunst München/Wallraf-Richartz-Museum, Köln, Wolfratshausen 2002,
S. 126–141; Ariane van Suchtelen/Ben van Beneden, Room for Art in Seventeenth-Century Antwerp, Ausst.-Kat.
Rubenshuis, Antwerp/Royal Picture Gallery Mauritshuis, The Hague, Zwolle 2009. Anhand einer Vorzeichnung für das
Wiener Bild, das vermutlich erste Galeriebild von Teniers, präzisierte Pokorny unlängst das Initialmoment dieser
Motivgruppe auf 1649/50. Erwin Pokorny, Eine Entwurfszeichnung von David Teniers II. zu seinem ersten Galeriebild für
Leopold Wilhelm, in: Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien, Nr. 8/9, 2006/07, S. 192–201; zu Ikonographie
und Funktion dieser Bilder vgl. Barbara Welzel, Neuerwerbungen in höfischen Galerien: Ereignis und Repräsentation.
Anmerkungen zu den Galeriebildern von David Teniers d.J., in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, Bd. 24: Kunst
als ästhetisches Ereignis, 1997, S. 179–190, insbes. S. 182–185.
31 Eine Version des Wiener Galeriebildes mit nahezu identischer Ausstattung an Kunstwerken, aber anderem Personal
befindet sich heute in Petworth House, The Egremont Collection (The National Trust). Eine andere Raumsituation, in
der dem Strada-Porträt von Tizian eine besonders dominante Position zukommt, zeigt das Bild in den Bayrischen
Staatsgemäldesammlungen, Neues Schloss Schleißheim.
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Europäische Museumskultur um 1800, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Untertitel
- Europäische Museumskultur um 1800
- Band
- 2
- Autor
- Gudrun Swoboda
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 264
- Kategorie
- Kunst und Kultur