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Die Erforschung des Gräberfeldes von Kleinhadersdorf 31
Punkt mit der Grabbezeichnung eingezeichnet. Leider gibt
es bei derartigen Maßangaben manchmal mehrere Schnitt-
punkte. Grundsätzlich versuchte ich die Planskizze des
Gräberfeldes dahingehend als Korrektiv zu verwenden,
dass ich die darin wiedergegebene Lage der Gräber zueinan-
der als richtungweisend ansah. Aus diesem Grund sehe ich
die mit einem vollen schwarzen Punkt eingetragene Lage
der Gräber 3, 6, 9 und 10 als die höchstwahrscheinliche an,
die mit leeren Kreisen und mit den Grabbezeichnungen in
Klammern eingetragenen Punkte sind die jeweils zweiten
Schnittpunkte der Distanzkreise.
Ein besonderes Problem stellte sich bei Grab 6. Nimmt
man die Entfernungen wie angegeben von den Punkten f
und d, so kommt man auf die beiden nördlichen Punkte,
unweit der Gräber 7 und 8, weitab von Grab 3. Nach der
Vermessungsskizze von J. Bayer (Abb. 12) lag Grab 6 aber
unweit östlich Grab 3. Eine mögliche und m.
E. auch wahr-
scheinliche Lösung ist die, dass die Maßangaben von den
beiden Punkten in umgekehrter Reihenfolge notiert wur-
den. Vertauscht man nämlich dementsprechend die Maße,
ergibt dies die beiden südlichen Punkte für Grab 6, von de-
nen mir der östliche Punkt – daher auch als schwarzer Punkt
markiert – die allen vorhandenen Angaben am besten ent-
sprechende Lösung scheint.
Von den 1987/88 freigelegten, alten Grabgruben sind
m.
E. einige wie folgt zu identifizieren:
Schon von Anfang an galt als wahrscheinlich, dass die
große „Verfärbung 20“ eine Spur des großen Loches war,
das man 1931 zur Freilegung der drei Skelette der Gräber 1a,
1b und 1c gegraben hatte (Tafel 1)31. Auch die Maßangaben
zu diesen drei Gräbern (siehe Grabbeschreibungen) von
31. s. Neugebauer-Maresch 1992, Abb.
1. z.
B. etwa 3
m in Richtung W–O lassen sich nur hier bequem
unterbringen. Die Übertragung der Einmessung des Schä-
dels von Skelett 1a in diesen Plan ergibt eine Lage am NW-
Rand der Grube, was bei Distanzen zu den Messpunkten a
und b von über 20
m nicht überbewertet werden sollte.
Der auf die oben angegebene Weise ermittelte Mess-
punkt von Grab 2 liegt innerhalb Verf. 16, der von Grab 4 in
Verf. 90 und jener von Grab 5 innerhalb von Verf. 23. Es sind
dies die eindeutigsten Zuordnungen. Die mit der höchsten
Wahrscheinlichkeit festgelegten Messpunkte für Grab 9
und 10 liegen in unmittelbarer Nähe der Verfärbungen 18
und 24, die m.
E. ebenfalls mit diesen zu identifizieren sind.
Neben der Lage sprechen auch die geringen Ausmaße der
beiden Verfärbungen für die Gleichsetzung dieser Spuren
mit den alten Grabgruben der beiden Kindergräber.
Ein nicht befriedigend lösbares Problem stellen die Ver-
färbungen alter Grabgruben östlich der Gräber 9 und 10 dar.
Es sind dies die Verfärbungen 9, 10, 13 und 14, die wohl z.
T.
Spuren der von V. Lebzelter unter Grab 12–1932 erfassten
Gräber darstellen. Eine Zuordnung im Einzelnen ist m. E.
nicht möglich.
Für die Gräber 12 und 13 gibt es keinerlei Hinweise zu
deren Lage (siehe auch Kapitel 4.1). Um die Gräber 14–19,
die wenigstens auf dem alten publizierten Gräberfeldplan
eingetragen sind (Abb. 13), bei den Verteilungsanalysen
nicht ausschließen zu müssen, hat P. Stadler diesen Plan in
AutoCAD auf den Grabungsplan von 1987–1991 projiziert,
wodurch eine näherungsweise Lokalisierung dieser Grab-
gruppe ermöglicht wurde (siehe Kapitel 6.2 und Gesamt-
plan Abb.
7).
32. Lebzelter, Zimmermann 1936.
Das linearbandkeramische Gräberfeld von Kleinhadersdorf
- Titel
- Das linearbandkeramische Gräberfeld von Kleinhadersdorf
- Autoren
- Christine Neugebauer-Maresch
- Eva Lenneis
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-7598-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Neolithic, LBK, cemetery, archaeology, prehistory, Kleinhadersdorf, Lower Austria, Neolithikum, Linearbandkeramik, Archäologie, Urgeschichte, Gräberfeld, Kleinhadersdorf, Niederösterreich
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen