Seite - 17 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

17 gebirgige Gegenden, während die späteren Ankömmlinge vorzüglich die während der Türkenherrschaft und der langjährigen Kriege entstandenen Lücken ausfüllten. Die ver- schiedenen Volksstämme haben sich also im Großen und Ganzen genommen in Landstrichen, welche durch natürliche Merkmale bezeichnet sind, niedergelassen, dennoch sind sie keineswegs so vertheilt, daß sie in besonderen und getrennten Gebieten nnvermischt wohnen würden. In Siebenbürgen unterschied man ehemals drei besondere Gebiete und drei Nationen, aber mich dort waren und sind die verschiedenen Nationalitäten untereinander gemengt. Überall Von der ungarischen Meereslüste. — Fiume. tritt uns ein großes Völkergemisch entgegen, auch in Kroatien und Slavonien. Die Magyaren wohnen in dichtesten Massen zusammengedrängt in den mittleren Theilen des Landes, aber sie kommen in größerer oder geringerer Anzahl auf dem gauzeu Gebiete des ungarischen Staates vor. Nebst den Magyaren sind die Deutschen am meisten verbreitet, in massenhaften Gruppen jedoch wohnen sie nur in einzelnen Gegenden des Landes. Die verschiedenen Nationalitäten leben untereinander und nebeneinander seit Jahr- hunderten, ohne daß sie in einander aufgegangen oder miteinander verschmolzen wären. Das Gleichgewicht und den Verband unter ihnen hat das Volk der Magyaren aufrecht erhalten, und die Magyaren sind, abgesehen von ihren anderen moralischen und materiellen Eigen- schaften, schon kraft ihrer Anzahl und ihrer geographischen Lage einzig und allein diejenigen, Ungarn. 2