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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
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24 zeigen, daß im mittleren Donaubecken hauptsächlich Keltenstämme wohnten, bei denen die sogenannte La Tene-Fibula dann eine besondere Form des eisernen Dolches, der Lanzenspitze, des Schwertes und des Schildbnckels, sowie die charakteristische Kette als Schwertgehänge im Gebrauche war. Alle diese Eigenthümlichkeiten finden wir überall, wo Kelten wohnten, in Frankreich, in Oberitalien, in Baiern, in der Schweiz und in Ungarn. Auch die Schriftsteller der Alten erwähnen an der mittleren Donau seit der Zeit Alexander des Großen keltische Stämme, welche sie unter dem Namen der Galater znsammeufasseu, die aber sicher sich schon früher hier niedergelassen haben. Bemerkenswerth bleibt es, daß wir den Spuren der Hallstädter Civilisation, welche mit der La Tene-Cultur parallel läuft, bis jetzt nur an einem einzigen Orte, in Somlö begegnen, wogegen die keltischen Alterthümer im ganzen Lande verbreitet sind. Es wäre Unrecht, diese Civilisation zn ignoriren, denn die Kelten waren schon Städtegründer; von Carnnntum (Petrouell) bis nach Bononia (Widdin) finden wir am rechten Donau-User überall Städte, deren Namen selbst in den Zeiten der Römer ihren keltischen Ursprung bezeugten, Scarabantia (Ödenburg), Sabaria (Stein am Anger), Bregetio (Szöuy), Aqnincum (Altofen), Sopiane (Fünfkirchen), Mnrsa (Essegg), Carrodnnnm, Siugiduuum (Belgrad) und andere mehr. Dieses Volk fühlte schon das Bedürfniß des gemünzten Geldes, die makedonischen Münzen waren bei ihn: im Umlauf und es prägte solche selbst in Nachbildung der Tetradrachmen Philipps, des Vaters Alexander des Großen, sowie der makedonischen Städte. Später nahm es den römischen Münzfuß an und bezeichnete die Münzen mit dem Namen des eigenen Königs oder des Stammes. Jenseits der Kelten wohnten germanische Völker, Markomannen und Quaden in den Karpathenthälern, hinter diesen die Slaven. Das keltische Volk besaß keine staatenbildenden Eigenschaften, die verschiedenen Stämme konnten sich nicht bleibend vereinigen und führten selbst untereinander Kriege. Sie traten während der Diadochenkriege häufig in den Sold der Nachfolger Alexander des Großen, selbst in Egypten dienten sie den Ptolemäern. Von dort brachte wohl ein zurückgekehrter Söldner jenes Prachtgefäß mit, welches in seinem Grabe zu Egyed gefunden wurde und jetzt eine der Zierden des ungarischen Natioualmuseums bildet. Diese Söldner hatten hinlängliche Gelegenheit, die innere Schwäche der hellenistischen Reiche und Könige kennen zu lernen, daher anch drei Stämme, die Tektosagen, die Tolistobojer und die Trokmer sich unter einem gemeinschaftlichen Heerführer, der den Titel des Brennns (Brehon) führte, vereinigten und in die Balkanhalbinsel einbrachen, Makedonien und Thracien ausraubten; nur der abergläubische Schrecken, den ein Plötzlich eingetretenes Gewitter bei ihnen erregte, hielt sie davon ab, den delphischen Tempel Apollos zu brandschatzen, und rettete Athen und den Pelopounes vor ihrem Einfall. Sie zogen über den Hellespont nnd verheerten ein volles Menschenalter hindurch Vorderasien, wo sie endlich von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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