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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
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44 Urstammes einige Jahre vor der mongolischen Invasion; hierher verlegen anch die Mönche Plan-Carpini, Ascellinus und Ruisbroeck, die in der Mitte des Xlll. Jahrhunderts an den Mongolenchan entsandt wurden, das magyarische Stammland, welchem sie den Namen «UaFna HunAaria" (Groß-Ungarn) gaben. Von diesen Ursitzen zog der größere Theil der ungarischen Nation aus, bedrängt laut Berichten des byzantinischen Kaisers Constantin, durch die zwischen Etil (Wolga) und Jajk (Ural) angesiedelten Petscheuegeu, welche ihrerseits durch die ihnen benachbarten Uzen und Chazaren bedrängt wurden. So trieb ein Volk das andere vor sich her, wie eine Meereswelle die andere vor sich herjagt. Der magyarische Stamm suchte ein neues Vaterland und schlug seine Zelte zunächst in Lebedieu, auf der Ebene zwischen dem unteren Dnieper und dem Don auf, in der Nach- barschaft der mit den Petschenegen verfeindeten Chazaren. Diese letzteren bildeten unter allen Türkenvölkern den geordnetsten und mächtigsten Staat, der sich über die Krim, die nördlichen Ufer des schwarzen und Asow'schen Meeres und über das Plateau oberhalb der kaukasischen Gebirgskette erstreckte. Hier lebten die Ungarn im Bunde mit den Chazaren, an deren Kriegszügen sie drei Jahre lang theilnahmen. Hierauf wanderten sie, abermals vorwärts gedrängt von den Petschenegen, welche den Chazaren unterlegen waren, in die Ebene aus, welche sich, als „Atel"- oder „Etelköz", zwischen Dnieper, Bug, Duiester, Pruth und Sereth ausdehnt. Ein kleiner Theil löste sich damals für immer vom Stamme der Nation ab, indem er ostwärts zog und sich unterhalb des Kaukasus, nahe der persischen Grenze, niederließ. Die von den Magyaren verlassenen Sitze wurden hierauf durch die stärkeren Petschenegen besetzt, die nun gewissermaßen eine Scheidewand zwischen den ehemals mit einander ver- bündeten Magyaren und Chazaren aufrichteten. Die Nation war bis dahin in Stämme und Geschlechter getheilt und erkannte kein gemeinsames Oberhaupt über sich an. Nun aber ließen die Mißlichkeiten der Wanderzüge die brennende Nothwendigkeit erscheinen, daß die Kräfte zusammengehalten, die lockeren Bande zwischen den Stämmen straffer angezogen würden, und so wählten eines Tages die Stammeshäupter in offener Nationalversammlung Arpad, den heldenmütigen Sohn des greisen Älmos, zu ihrem Führer und Befehlshaber. Sie hoben, nach Chazarenart, Ärpäd auf den Schild, schnitten sich nach asiatischer Sitte in den Arm, ließen ihr Blut in ein gemeinsames Gefäß rinnen und schwuren feierlich, Arpad ewige Treue zu halten. Dieser sogenannte Blutver t rag verpflichtete die Nation, stets ihre Fürsten aus dem Geschlechte Ärpäds zu wählen, verpflichtete den Fürsten, die Stammeshäupter stets iu seinen Rath und zur Landesverwaltung heranzuziehen, sicherte dem Volke den gemein-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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