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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 63 -
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63 alten Religion. Bela bedang sich drei Jahre Bedenkzeit; inzwischen versammelte er die Fahnen der benachbarten Comitate, griff die aufrührerische Menge an, jagte sie auseinander und erstickte so den letzten Ausbruch des Heideuthums. Die Herrschaft Belas, welche von den Chronisten mit Begeisterung gepriesen wird, dauerte nur kurze Zeit; zwei Jahre, nachdem er sich die Krone errungen, starb er jählings, unter den Trümmern seines zusammengestürzten Thrones begraben, gerade zu der Zeit, als der deutsche Kaiser Heinrich IV. sich anschickte, Salomon, den Sohn Andreas', mit bewaffneter Hand in das Erbe seiner Väter einzusetzen (1063). Die Söhne Belas: Geza, Ladislans nnd Lambert retteten sich durch die Flucht und Heinrich IV. setzte S a l o m o n auf den Thron; nach seiner Entfernung kamen jedoch die Söhne Belas mit bewaffneter Hand zurück. Es kam uuu auf Fürsprache des Clerus ein Ausgleich mit Salomon zu Stande, so daß dieser die Krone behielt, Geza, Ladislans und Lambert dagegen das Erbe ihres Vaters, ein Drittel des Landes, als eigenes Fürstenthnm zugetheilt bekamen. Zum Zeichen seiner Huldigung setzte der älteste Herzog Geza dem noch kindlichen König mit eigener Hand die Krone auf; dies geschah zu Ostern im Jahre 1065 in der Kathedrale zu Fünfkirchen. So lange die auf solche Weise hergestellte Eintracht in der Königsfamilie nicht gestört wurde, kämpften die ungarischen Truppen mit Glück sowohl in Körnten im Interesse des Schwagers der Herzoge, Zvonimirs, Königs von Kroatien, als auch gegen die Cechen, welche über die Grenzen des Landes hereingebrochen waren. Im Jahre 1070 erfochten sie in Siebenbürgen, bei Eserhalom in der Nähe des heutigen Kerles, einen glänzenden Sieg gegen die in das jenseitige Theißgebiet eingebrochenen und mit reicher Beute abziehenden Knmanen. Diesen Triumph verdankte Salomon der Tapferkeit und dem Feldherrntalent des heldenhaften Herzogs Ladislans, dessen ritterliche That, die Rettung eines geraubten Ungarmädchens, noch nach Jahrhunderten durch die Fresken der ungarischen Kirchen verherrlicht wurde. Belgrad, welches zum byzautinischen Kaiserreiche gehörte, war ein Stützpunkt der Petschenegen, welche den ungarischen Boden verheerten. Die Eroberung dieser Festung gab Veranlassung, daß neuerdings Zwistigkeiteu zwischen dem jugendlichen König nnd seinen herzoglichen Vettern ausbrachen. Die in die Citadelle eingezwängte griechische Besatzung ergab sich nämlich nicht dem Könige, sondern dem Herzog Geza, der seine Gefangenen gegen den König in Schutz nahm und freiließ (1072). Der argwöhnische Salomon sah hierin eine Kränkung seiner königlichen Autorität. Sogar auf seinem Thron fühlte er sich vor seinen Verwandten nicht mehr sicher, als der griechische Kaiser Michael Dnkas zum Danke für die Großherzigkeit Gezas diesem eine goldene Krone sandte, auf welcher neben den Bildern der Heiligen auch das Bild des Herzogs mit der Inschrift
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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