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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 74 -
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74 Krieg führte, einen Theil seiner Truppen nach Syrmien, die anderen Abtheilungen unter Borics zur Verwüstung der Temescher Grafschaft an die untere Donau (1152). Damit begann Manuel den langen Kampf, als dessen Endziel er die Einverleibung Ungarns in das oströmische Reich sich gesteckt hatte. Zur Ausführung dieses Planes fand Manuel bald noch geeignetere Werkzeuge in den jüngeren Brüdern G6zas II., in Stefan und Ladislaus, die, mit ihrem Bruder entzweit, bei Manuel Zuflucht suchten. Stefan befand sich als Thronprätendent bei jenem griechischen Heere, welches Manuel gegen die Vrancsova belagernden ungarischen Truppen gesandt hatte. Die Griechen wurden geschlagen und Stefan rettete sich mit Mühe, seine flüchtig gewordeneu Parteigenossen dagegen fielen, gleichzeitig mit Borics, unter dem rächenden Schwerte der Ungarn (1155). Manuel gab nach dieser schweren Niederlage seine Eroberungsabsichten auf, so lange Geza II. lebte, doch schon nach dessen plötzlichem Tode Der Anfang einer Urkunde König Be'las lll. vom Jahre 1195. (1161) ergriff er die Gelegenheit, einen der jüngeren Brüder des verstorbenen Königs als seinen Vasallen anf den ungarischen Thron zu erheben. Kaum war der älteste Sohn Gezas II., der fünfzehnjährige Stefan III. gekrönt, als Manuel mit den zwei Herzogen sich schon unterwegs nach Ungarn befand; er sandte aus dem Lager in Sophia Boten an die Magyaren und forderte die Erhebung des jüngeren Herzogs Stefan, der mit einer griechischen Prinzessin vermählt war, auf den ungarischen Thron, indem er behauptete, daß die ungarische Krone laut gesetzlichen Brauches nicht dem ältesten Sohne, sondern dem Bruder des Königs gebühre. Die Ungarn waren nicht geneigt, die Berechtigung dieser Forderung anzuerkennen; als aber Manuel seinen Worten durch das Schwert Nachdruck gab und der junge König vom Schauplatze der Gefahren durch seine Mutter nach Preßburg au der Landesgrenze in Sicherheit gebracht worden war, erklärten sie sich bereit, wohl nicht Stefan, aber dessen älteren Bruder Ladislaus auf den Thron zu erheben. Mauuel gab sich auch mit diesem halben Erfolge zufrieden uud verlangte nur, daß die Ungarn dem Herzog Stefan, dem jüngeren Bruder des Königs, den einem Thronfolger gebührenden Titel: „Mein Herr" gaben. So gelangte die Krone einige Monate nach der Krönung Stefans III. in den Besitz von Ladislaus II.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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