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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 76 -
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76 Wie wenig selbstlos der Kaiser in seinem Vorgehen war, zeigte sich gar bald, als Bela die Herausgabe Syrmiens als seines Erbes forderte und abgewiesen wurde, worauf Manuel abermals Streitkräfte uuter Stefau IV. nach Ungarn schickte. Als die Ungarn Stefan IV. zu bedrängen anfingen, eilte Manuel selbst zu seiner Hilfe herbei, setzte bei Peterwardein über die Donau und schlug sein Lager in der Bäeska ans. Statt sich zu schlagen, begann er abermals zu uuterhaudelu und beschloß den Streit durch einen Frieden, demzufolge er auf die weitere Beschützung Stefans IV. verzichtete, die Ungarn ihm dagegen Syrmien, das geforderte Erbe Be'las überließen. Da aber Manuel, dem Friedensschlüsse entgegen, einen Theil seiner Truppen in Syrmien zur Unterstützung Stefans zurückließ, brach der Krieg ueuerdiugs aus, in dessen Verlaufe Stefan IV., in Semlin eingeschlossen, durch einen seiner Mannen vergiftet wurde und starb (1163). Vier Jahre lang wnrde der ungarisch-griechische Krieg mit wechselndem Glücke in Dalmatien und an den Ufern der unteren Donau und Save geführt. Die zeitgenössischen Byzantiner Chronisten haben interessante Daten über diesen Krieg verzeichnet. Während des viel Blut kostenden Krieges mußte sich der Kaiser immer mehr davon überzeugen, daß infolge des Widerstandes der Nation es unmöglich sei, seinen kühnen Plan, die Einverleibung Ungarns, auszuführen. Die griechischen Scharen vermochten selbst nicht nach dem einen oder anderen Siege weit über die Grenzen des Landes vorzudringen. In dem Verhalten Manuels gegenüber Ungarn wurde jedoch ein jäher Umschwung hervorgerufen, nicht durch den Widerstand der Nation, sondern durch die im Jahre 1170 erfolgte unvermnthete Geburt seines Sohnes und Erben. Seither wünschte er Bela nicht mehr zu seinem Nachfolger, gab ihm auch seine mit ihm verlobte Tochter nicht zur Frau, sondern vermählte den jungen ungarischen Thronbewerber mit der jüngeren Schwester seiner Frau. Seinen Sohn ließ er in dessen zweitem Lebensjahre zu seinem künftigen Nachfolger krönen (1172). Der plötzliche Tod des siebennudzwanzigjährigen Jünglings Stefan III. wurde vom Volksglauben griechischen Intriguen und byzantinischem Gifte zugeschrieben und öffnete jedenfalls dem Zögling Manuels, Be la III., den Weg zum ungarischen Thron. Ein Theil der ungarischen Patrioten und namentlich der Clerns fühlte sich dem in Griechenland erzogenen Jüngling gegenüber fremd, die Königin-Witwe selbst war ihrem jüngeren Sohne Geza günstiger gestimmt, aber die Mehrheit schloß sich schon darum dem älteren Bruder Bela an, damit das Land durch dessen Thronbesteigung Syrmien und Dalmatien kampflos wiedergewinne. Als der Graner Erzbifchof Lnkas sich weigerte, den vermeintlich griechisch-orthodoxen B6la zu krönen, ließ BKa III. mit Erlanbuiß des Papstes den Erzbischof von Kalocsa
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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