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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 78 -
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78 die Krönung vollziehen (1174). Er verstand es dann, die durch die Krone erlangte Autorität auch seinem jüngeren Bruder Geza uud seiner Mutter gegenüber mit starker Hand aufrechtzuhalten. Bela blieb bis zu seinem Tode in guten Beziehungen zu Manuel; er ließ Syrmien und Dalmatien in dessen Händen, und erst nach dem Tode des Kaisers gelangten diese Provinzen unter die ungarische Oberhoheit zurück (1180). Bela gewann nicht nur Dalmatien wieder, sondern breitete die Oberhoheit der ungarischen Krone auch über Galizieu aus und ließ seinen jüngeren Sohn Andreas auf dessen Thron setzen. Diese Eroberung hatte zwar keine Dauer, aber der Königstitel von Galizien und Lodomerien befindet sich seit jener Zeit unter den Titeln des ungarischen Königs. Bela III., der am Hofe zu Byzauz erzogen war, führte die Gepflogenheit ein, daß am königlichen Hofe alle Angelegenheiten schriftlich verhandelt, ebenso die Verordnungen, Urtheile, Berichte schriftlich abgefaßt wurden, wodurch viele Mißbräuche verhindert und die Sicherheit des Eigenthums gehoben wurde. Unter seiner 23jährigen Regierung machte das Land in Wohlstand und Cultur erfreuliche Fortschritte. Seinem Tode nahe, verfügte er, daß sein älterer Sohn Emerich, den er noch bei seinem Leben krönen ließ, das Land nngetheilt besitze, seinem jüngeren Sohne Andreas hingegen hinterließ er Güter und Schätze, damit er sein Gelübde erfülle und an einem Kreuzzuge theilnehme (1196). Andreas aber, von Ehrgeiz gestachelt, verwendete die ihm von seinem Vater hinter- lassenen Schätze nicht zu Zwecken eines Kriegszuges ius heilige Land, sondern warb Truppen für seine eigenen selbstsüchtigen Ziele, forderte nach alter Gewohnheit seinen Antheil am Lande und nahm Kroatien und Dalmatien factisch in Besitz, occnpirte auch Raum und Chulmia, das heutige Bosnien und Hercegovina, uud entzündete einen Bürgerkrieg, in welchem jedoch das Glück auf Seiten Emerichs war. Andreas flüchtete zu Leopold, Herzog von Österreich, worauf Emerich die Grenzbezirke Österreichs mit Feuer und Schwert verheerte. Die Eintracht zwischen den Brüdern wurde durch die Fürsprache des Papstes wieder hergestellt und Andreas Kroatien und Dalmatien, welche er forderte, zugesprochen (1200). Nachdem die Ruhe wieder hergestellt war, mengte sich Emerich, mit seinem jüngeren Bruder vereint, in die Familienzwistigkeiten der serbischen Dynastie und unterwarf Serbien dem ungarischen Scepter (1202); er dehnte ferner seine Eroberungen auf den westlichen.Theil Bulgariens aus und nahm unter die übrigen königlichen Titel auch diejenigen der neuen Länder auf. Die Eintracht der Brüder dauerte nicht lange. An der Dran stellten sich die Scharen des Königs und Andreas' einander gegenüber ans. Emerich beuützte jedoch statt des zweifel-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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