Seite - 98 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

98 waren. Noch Jcihre lang mußte König Karl mit diesem trotzigen Großen, sowie mit den Güssingern, mit den Söhnen des im Jahre 1315 verstorbenen Wojwoden Ladislans, mit dem aus dem Geschlechte der Borsa stammenden Palatin Kopasz und mit dessen Verwandten kämpfen. Erst im Jahre 1315 vermochte er Visegräd und Komorn dem mit dem böhmischen Könige kriegführenden Matthäus Csäk zu entreißen, der als Feind des Königs in der durch Karl persönlich belagerten Festung Trennn starb, wo er seinen Hof mit fürstlichem vou Andreas II. ertheilten Privilegien und stellte ihueu hierüber eine Urkunde aus (1324). Diese fast ununterbrochenen inneren Kriege verschuldeten es, daß Karl nicht mit der nöthigen Kraft zur Behauptung des imJahre 1311 von Venedig abgefallenen Zara auftreten konnte und die dalmatinische Hauptstadt nach dritthalbjährigem Widerstande sich Venedig wieder unterwarf (1313). So erkannten später auch die übrigen dalmatinischen Städte, welche den fortwährenden Angriffen der nnruhigeu kroatischen Vornehmen ausgesetzt waren und von der uugarischeu Krone nicht genug Hilfe erlangen konnten, nacheinander die Oberhoheit Venedigs an (1322 bis 1328). Karl verlegte nach dem Tode des Matthäus Csäk feine Residenz von Temesvär nach Visegräd, vou wo aus er das Ruder des ungarische» Staates besser handhaben und die Glänze gehalten hatte (18. März 1321). Tas Siegel König Ludwigs 1. Nach dem Tode Csäks nnd nach der Einnahme Trencins gab dem König die Niederwerfung des mit Venedig verbündeten Grafen von Brebir und Bans von Bosnien und dem Küstenlande (1322), sowie ein Krieg gegen die Sachsen, welche gegen den siebenbürgischen Woj- woden Thomas sich er- hoben hatten, genug zu schaffen. Nach Beendi- gung dieses Krieges be- stätigte Karl die den Sachsen im Jahre 1224