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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 103 -
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103 und mußte endlich vor der Übermacht aus Neapel weichen. Ludwig erschien mm mit den Banderien der Magnaten ein zweites Mal auf dem Kampfplatz, führte eine Wendung des Kriegsglückes herbei und eroberte abermals Neapel, aus welchem sich Johanna mit ihrem Gemal nach Gaeta geflüchtet hatte (1350). Clemens VI. belegte Ludwig, als dieser den neapolitanischen Boden zum zweite» Male betrat, mit dem Banne und forderte ihn nach der Einnahme Neapels auf, die Erbfolgefrage der Entscheidung des heiligen Stuhles anheimzugeben. Ludwig, der sich überzeugt hatte, daß er den Besitz einer der ungarischen Herrschaft fremd gegenüber- ihm als Kriegsentschädigung 300.000 Dukaten zn zahlen habe. Nach Festsetzung dieser Waffenftillstaudsbedingungeu kehrte Ludwig, vom Bauue befreit uud die Entscheidung der Sache dem Papste anvertrauend, über Rom nach Ofen zurück (November 1350). Das Urtheil des heiligen Stuhles wurde endlich gefällt und Johanna als unschuldig erklärt, nachdem sie „in behextem Zustande nicht im Stande gewesen sei, den Mord zu verhindern". Hierauf zog Ludwig seiue Truppeu aus Neapel zurück, ließ die gefangene» Prinzen frei und verzichtete, nm seinem Verdruß Ausdruck zu gebeu, voll Verachtung auf die ihm von Johanna zu zahlende Kriegsentschädigung (1351). Während des vierjährigen neapolitanischen Feldzuges hatten sich die Truppen Ludwigs fähig gezeigt, die Ehre der ungarischen Waffen auf fernem fremden Boden, unter schwierigen Verhältnissen aufrechtzuhalten; dieser Ruhm und die Erfahrungen, welche die Das Siegel König Sigmunds. stehenden Provinz ohne Flotte mir mit den allergrößten Opfern sichern könnte, willigte in den durch deu päpstlichen Legaten begehrten Waffenstillstand, der sich bis zum l. April des nächsten Jahres erstrecken sollte, unter der Bedingnng, daß der Papst inzwischen sein Schlußurtheil fälle und wenn er Johanna schuldig finde, ihm die Königs- würde zuerkenne. Im Falle der erwiesenen Unschuld Johannas verpflichtete sich Ludwig jedoch seine Truppen zurückzuziehen und die gefangenen Prinzen freizulassen, wogegen Johanna
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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