Seite - 117 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

117 desselben Jahres mit aller Bereitwilligkeit seinen Wunsch erfüllten und für den Fall, daß er ohne männlichen Thronerben sterben sollte, sein zweijähriges Töchterlein Elisabeth, aus seiner zweiten Ehe mit Barbara von Cilli, die Braut des elfjährigen Herzogs Albrecht von Österreich, als seine Thronerbin anerkannten. Zum römischen König gewählt, widmete Sigmnnd seine Thätigkeit zum großen Theile den Angelegen- heiten des deutschen Reiches und der Kirche; seine Herrschaft . ... ^ x . dauerte uoch 28 Jahre, konnte jedoch weder in Bezug auf das deutsche Reich, noch auf Ungarn eine glückliche genannt werden. Am Ende des Jahres 1411 begann er einen Krieg mit Venedig behufs Wiedereroberung Zaras. Nach vielen Blut- und Geldopfern schloß er 1413 einen fünfjährigen Waffenstillstand, ließ Zara und Sebenico in venetianischen Händen und hatte somit als Resultat des Krieges nur Verlust zu verzeichnen. Nach dem Ablaufe des Waffenstill- standes erneuerte sich der Krieg und abermals erlitt der König sowohl in Frianl, als auch in Dalmatien Niederlagen. Der in- zwischen ausgebrochene Hussiten- krieg zwang ihn, Dalmatien an Venedig zu überlassen (1419). Um die Kosten des Krieges zu decken, verpfändete Sigmnnd die sechzehn Zipser Städte (1412) an den polnischen König Wladislaw. Länger als drei und ein halbes Jahrhundert blieben diese Städte getrennt vom Reiche, unter polnischer Verwaltung. Auf dem Coustauzer Concil (1414 bis 1418), zu welchem Sigmuud und seine Gemalin, sowie die ungarischen geistlichen und weltlichen Herren mit verschwenderischer Pracht, mit großem berittenen Gefolge erschienen waren, gelang es Sigmnnd wohl die König Matthias.