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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 118 -
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118 Kirchenspaltung zu beseitigen. Aber dadurch, daß er auf diesem Concil Johannes Hnß und Hieronymns von Prag ergreifen und verbrennen ließ, rief er den Jahrzehnte lang andauernden blutigen Hussitenkrieg hervor, welcher sowohl dem deutschen Reiche, als auch Ungarn bedeutenden Schaden zufügte. Inzwischen hatte die türkische Invasion in den Nebenländern der ungarischen Krone immer größeres Terrain gewonnen. Um derselben einen Damm entgegenzusetzen, über- er auch seine Truppen zur Belagerung von Galambocz, wo er jedoch vom Sultan Murad geschlagen wurde und sich nur mit Mühe über die Donau retten konnte (1428). Während Sigmund auf den Concilien zu Constanz und Basel oder in der Beschäftigung mit deutschen, böhmischen und polnischen Angelegenheiten oft Jahre lang im Auslande zubrachte, begann zu Hause die gesetzliche Ordnung sich allmälig zu lockern. Die gewaltthätigen Usurpationen, die Übergriffe jeder Art mehrten sich, das Elend der Unterthanen erreichte den Gipfelpunkt, die Wehrkraft des Landes erlahmte und so wie die Türken die Kronstädter Gegend und die benachbarten Szekler Bezirke mit Feuer und Schwert verwüsteten (1429), so wurden auch die Einfälle der Hnssiten in Oberungarn seit 1430 immer häufiger. Die Willkür der Grundherren, die Eigenmächtigkeit des sieben- bürgifchen Bischofs, der den Zehnten nicht in Naturalien, sondern in Bargeld forderte und die renitenten Ortschaften mit dem Kirchenbann belegte, verursachten in Siebenbürgen einen so erbitterten und blutigen Volksaufstand, daß die Magnaten und Edelleute zweimal genöthigt waren, mit den ungarischen und rumänischen Führern der aufrührerischen Bauern sich zu einigen und die Entscheidung des Haders dem Urtheil des Königs anheimzugeben (1437). Gegen diesen Bauernaufstand war es, daß die drei privilegirteu Nationen Siebenbürgens, die Ungarn, Szekler und Sachsen, den Bund zu Käpolna, die sogenannte Union schlössen, welche später den Grundstein der Verfassung Siebenbürgens bildete, als dieses ein selbständiger Staat wurde. Sigmund, der damals schon kränkelte, erlebte nicht das Ende dieses Bauernkrieges. Er eilte ans Prag, wo er vor den Intriguen seiner mit den Hussiten im Bunde stehenden Gemalin Barbara von Cilli sein Leben kaum mehr sicher fühlte, nach Ungarn und starb unterwegs in Znaim (8. December 1437). Die ungarischen Stände zogen, als der Thron erledigt war, das Erbfolgerecht Elisabeths, der Tochter Sigmuuds, nicht in Zweifel, aber sie wünschten die Regierung Namensunterschrift Georg Brankovics'. nahm Sigmund von Georg Brankovics Belgrad, die Macva und Umgegend im Tausch gegen mehrere reiche ungarische Güter (1426) und zu demselben Zwecke führte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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