Seite - 119 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

119 des Landes den Händen eines Mannes anvertraut zu sehen, wählten infolge dessen den österreichischen Herzog Albrecht, den Gemal Elisabeths, zum König und krönten ihn mit seiner Gemalin in Stuhlweißenburg (1. Jänner 1438). Zugleich verpflichteten sie sich, nach seinem Tode seine Frau und seine Müder als Thronfolger anzuerkennen. Während Albrecht, von ungarischen Truppen unterstützt, mit Glück gegen die Hnssiten kämpfte, welche im Gegensatze zu den katholischen Ständen Böhmens sein Erbfolge- recht bestritten und Kasi- mir, den jüngeren Bruder des polnischen Königs Wladislaw, zum Gegen- könig wählten, fielen die Türken in Siebenbürgen ein, verwüsteten dessen südlich gelegene Gegenden und schleppten 70.000 Gefangene mit sich fort (1438). Um diese Zeit war es, daß Albrecht den Johann Hnnyadi, der sich in den Hnssiten- und Türkenkriegen ausgezeich- net hatte, zum Severiuer Ban, zueiuemderBanner- herren des Landes er- nannte. Als die Türken ihre Eroberungen immer weiter ausdehnten, Se- mendria, die serbische Hauptstadt, einnahmen und auch Ungarn bedrohten, bezog Albrecht im Verein mit dem Adelsaufgebot das Lager bei Titel; doch löste sich ein großer Theil der nudisciplinirteu Truppen wegen Proviantmangels und im Lager ausgebrocheuer Seuchen auf. Der König selbst eilte schwer krank nach Wien, starb unterwegs in Neszmely (27. Oetober 1439) und wurde in Stuhlweißenburg begraben. Die ungarischen Stände erkannten wohl das Thronfolgerecht Elisabeths an, waren aber in Anbetracht der bedenklichen Lage des Landes nicht geneigt, die Regierung schwachen weiblichen Händen Das Wappen Johann Hunyadis.