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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 122 -
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122 aufgabe, die Macht der Türken zu brechen. Dieses Ziel schwebte ihm vor Augen, als er in dem sogenannten langen Feldzuge, welcher von Ende Juli 1443 bis Weihnachten dauerte, mit dem ritterlichen jungen König nach mehreren im Donauthal gelieferten glücklichen Schlachten die Truppen über Sofia hinaus bis an die Balkanpässe führte und seinen Namen zum Schrecken der Türken machte. Die europäischen Mächte planten über Aufforderung des heiligen Stuhls einen neuen Feldzug, als dessen Endziel die Verdrängung der Türken aus Europa galt. Die ungarische Nation war bereit, die große Aufgabe zu unternehmen, und schon befaßten sich König Wladislaw und seine Großen mit den Vorbereitungen zu dem in Aussicht genommenen Feldzuge, als Sultan Murad so günstige Bedingungen stellte, daß der König nicht umhin konnte, dieselben, übereinstimmend mit dem Staatsrath und auf Befürwortung Hunyadis selbst, anzunehmen und den auf zehn Jahre geschlossenen Frieden mit einem feierlichen Schwüre zu bekräftigen (am 1. August 1444). Dieser Friedensschluß wurde jedoch vom Cardinal Julian, als den Interessen der Christenheit zuwiderlaufend, angefochten und für nngiltig erklärt, und seiner Beredtsamkeit, mit welcher er den sicheren Erfolg des beabsichtigten Feldzuges in verführerischen Farben schilderte, gelang es, König nnd Stände dem Vertrage entgegen zur Theilnahme an dem gemeinsamen Unternehmen der Christenheit zu bewegen. Das Resultat war, infolge des Verrathes der in den Dardanellen Wache haltenden italienischen Flotte, die Niederlage bei Varna, wo der junge König mit dem Kern seines ungarischpolnischen Heeres und Cardinal Julian selbst nms Leben kamen (am 10. November 1444). Die Vorsehung rettete das Leben Johann Hunyadis zum Heile für Ungarn, welches durch Parteiunwesen und Anarchie an den Rand des Verderbens gerathen war. Der Pester Reichstag anerkannte zwar den postHumen Ladislans als König, falls der römische Kaiser Friedrich ihn und die durch Elisabeth mit Beschlag belegte Krone sofort heraus- geben würde. Dieser Beschluß war jedoch uicht nur ungeeignet, die Zwistigkeiteu mit Friedrich beizulegen, sondern steigerte dieselben sogar noch und die ungarischen Deputationen bemühten sich mehrmals vergebens, den Kaiser günstig zu stimmen. Noch unzweckmäßiger im Hinblick auf die zerfahrenen Verhältnisse des Landes erwies sich jene Verordnung des Reichstages, nach welcher die Leitung der Regierung, die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung sieben Obercapitänen, welche aus den mächtigsten Magnaten des Landes gewählt wurden, anvertraut und speciell Siebenbürgen und das Land jenseits der Theiß in den Schutz Hunyadis gestellt wurde (im April 1445). Die trüben Erfahrungen eines einzigen Jahres genügten nur zu sehr, um die Patrioten von der Nothwendigkeit einer einheitlichen Regierung zu überzeugen. Die öffentliche Meinnng verlangte die Errichtung einer Regentschaft und die auf dem Rakosfelde
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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