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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 124 -
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124 Lager befindlichen Vornehmen eine Niederlage (1451), doch wendete sich ihm bald das Kriegsglück wieder zu. Er nahm mehrere Festungen der Böhmen ein und zwang Giskra zum Friedensschluß und Gehorsam gegen die Gesetze. Nach der Einnahme Constantinopels verkündete Mahomed II. laut, daß es wie im Himmel nur einen Gott, so auch auf Erden nur einen Herrn geben dürfe. Diese Drohung war in erster Reihe gegen Ungarn gerichtet. Hnnyadi sah mit opferfreudiger Hingabe an den christlichen Glauben dem Kampfe aus Tod und Leben muthig ins Auge. Und als im Frühjahr 1456 die Kunde sich verbreitete, daß der Sultan mit einem unermeßlichen Heere gegen Belgrad aufgebrochen sei, als Ulrich von Cilli den König vor der Gefahr aus Ofen nach Wien in Sicherheit brachte, als die vom Parteihader zerklüftete Aristokratie mit der Ausrüstung ihrer Banderien, der niedere Adel mit der Jnsnrrection zögerte, als die Verwirrung und Kopflosigkeit im Lande soweit stieg, daß selbst die Ofener Burg von ihrer Garnison verlassen wurde, da eilte Johann Hnnyadi mit seinen auf eigene Kosten geworbenen Truppen und mit den durch Johann Kapistran sür den heiligen Feldzug begeisterten Kreuzfahrern entschlossenen Muthes zum Entsatz von Belgrad, welches durch seinen Schwager Michael Szilägyi vertheidigt wurde. Nachdem er am 14. Juli die türkische Flotte, welche die Donau sperrte, vernichtet hatte, zog er in die belagerte Festung ein, schlug am 21. Juli den allgemeinen Sturm der Türken, welche die Stadt eingenommen hatten und nun die Citadelle bedrängten, siegreich ab und machte am nächsten Tage mit seinen regulären Truppen selbst einen Ausfall, während die bis zur Schwärmerei begeisterten Kreuzfahrer das Lager des Sultans tollkühn überfielen. Hnnyadi jagte das Heer des Sultans nach blutigem Kampfe in die Flucht und rettete auf diese Weise das stärkste Bollwerk des Landes. Dieser Sieg war der würdigste Abschluß der glorreichen Lebenslaufbahn des Helden, der als Opfer der im Lager ausgebrochenen Seuche in Semlin in den Armen seines treuen Freundes Johann Kapistran verschied (am 11. August 1456). Ulrich von Cilli hielt nach dem Tode Hnnyadis die Zeit sür gekommen, das ganze ihm verhaßte Geschlecht der Hnnyadis auszurotten; er schrieb seinem Schwiegervater Brankovics, daß er ihn bald mit den Köpfen der beiden jungen Hnnyadi erfreuen werde. In dieser Absicht bewog er den König dazu, die Belgrader Wahlstatt zu besichtigen und den Hunyadis die ihnen anvertrauten Grenzfestungen zu entziehen. Als der junge König mit seinen deutschen Söldnern und den österreichischen Kreuzfahrern in Begleitung Ulrichs, der auf dem Futaker Reichstag zum Laudesgouvernenr ernannt worden war, vor Belgrad erschien, empfing ihn Ladislans Hnnyadi im Festungsthor mit ehrfurchtsvoller Huldiguug, ließ aber, nachdem der König, sein Hof und sein ungarisches Gefolge eingetreten waren, die Thore sofort schließen, indem er sich auf die Landesgesetze berief, durch welche fremde
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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