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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 126 -
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126 Söldner aus den Grenzfestungen ausgeschlossen wurden. So geriethen der König und Ulrich von Cilli in die Gewalt Ladislans Hnnyadis, der schon früher entschlossen war, dem sein Leben bedrohenden Cillier zuvorzukommen. Nach drei Tagen, am 11. November 1456, überfiel Huuyadi mit seinen Genossen den letzten männlichen Sprossen der Cillier Familie nnd hieb ihn iu Stücke. Der König versicherte zwar in dieser schwierigen Lage den vor ihm sich rechtfertigenden Hunyadi seiner Verzeihung uud Gnade und gelobte später in Temesvär der trauernde» Witwe Johann Hnnyadis mit feierlichem Eide vor dem Altar, daß er den Tod Ulrichs niemals rächen werde (am 23. November 1456). Aber dieser Schwur wurde von deu Feinden der Hnnyadis für nicht bindend erachtet. Sie ließen nnter dem Vorwande, daß Ladislans Hnnyadi eine Verschwörung gegen das Leben des Königs plane, ihn sammt seinem jüngeren Brnder Matthias und anderen Getreuen der Familie in Ofen festnehmen nnd den viernndzwanzigjährigen Jüngling Ladislans vor der Ofener Königsburg enthaupten (am 16. März 1457). Die schwerbetroffene Mutter Elisabeth Szilägyi und deren Bruder Michael riefen die Nation zn den Waffen, und der Aufruhr brach mit solcher Gewalt aus, daß der König vor dem Sturme eutsloh und Matthias Hunyadi als Gefangenen mit sich führend nach Wien, bald darauf nach Prag sich zurückzog. Hier starb er plötzlich, während er sich zur Hochzeit mit der Tochter des srauzösischen Königs Karl VII. rüstete, am Jahrestage seines Temesvärer Eides (am 23. November 1457). Ein Gerücht ließ ihn durch die Hussiten vergiftet wordeu sein. Den erledigten Thron bestimmte die Nation aus Dankbarkeit gegen Hunyadi seinem hoffnungsvollen fünfzehnjährigen Sohne Mat thias . Vergeblich war die Opposition der Großen auf dem Pester Wahlreichstage, vergeblich das Verzögern und Hinausschieben der Berathungen im Interesse des Kaisers Friedrich oder des polnischen Königs Kasimir, Schwager des verstorbenen Ladislans V. Die stürmischen Rufe der 40.000 Bewaffneten, die unter Michael Szilägyis Führung auf der Eisfläche der Donau standen, machten jede Opposition verstummen (am 24. Jannar 1458). Der Reichstag wählte neben dem jungen König dessen Oheim Michael Szilägyi auf fünf Jahre zum Gouverneur und entsandte eine glänzende Deputation zum Empfange des Königs. Der böhmische Gouverneur Georg Podiebrad gab Matthias, nachdem er die Kunde seiner Wahl vernommen, gegen ein Lösegeld von 60.000 Dukaten frei, verlobte ihn mit seiner Tochter und ließ ihn bis an die Landesgrenze geleiten, wo ihn die Abgesandten der Stände und darunter auch diejenigen Giskras huldigend empfingen und mit ihm im Triumphzuge sich nach Ofen begaben (16. Februar 1458). Matthias war, obzwar noch sehr jung, ein viel zu selbständiger und fester Charakter, als daß er die Beschränkung der Königsgewalt ruhig ertragen hätte. Er ergriff vielmehr
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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