Seite - 167 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

167 Stande, die Ausbreitung der neuen Ideen zu hindern. Dieselben entfalteten sich ungehemmt und gingen ihrer Natur nach immer weiter. An dem Hofe Johann Sigmnnds fanden die Lehren des Socinns Eingang, welche die Gottheit Christi, das Dogma der heiligen Dreieinigkeit leugneten. Franz David, ein magyarisirter Sachse, war der Hanptverkündiger dieser Lehre. Sein Lebenslauf ist der treue Spiegel des damals gährenden religiösen Lebens: er wurde aus einem Katholiken ein Lutheraner, aus einem Lutheraner ein Anhänger Cal- vins, endlich Schüler des Sociuus, und als solcher be- kehrte er einen großen Theil Siebenbürgens, sowie Johann Sigmund selbst zum unitari- schen Glauben; doch ging er selbst darüber hinaus und endigte sein Leben im Kerker, in welchen ihn die Anklage der eigenen Glaubensgenossen brachte. Der officielle Uni- tarismus uahm seinen Platz unter den übrigen Glaubens- bekennwissen ein, doch einige Ausartungen desselben, wie die Sabbatarier, riefeu noch zeitweise die Repressivmaß- regeln des Staates hervor. In Ungarische Rüstungen und Waffen aus dem XVII. Jahrhundert.