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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 238 -
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238 waren — die Pälffy, Batthyauy, Erdödy, Eszterhazy, Nädasdy waren voll Begeisterung. Der Palatin schrieb an die Comitate: „Zu den Waffen rufe ich mein glorreiches, theures Vaterland, meine Nation!" Und nach kurzer Zeit stand eine Armee an der mährisch- schlesischen Grenze. Vergebens versuchte Friedrich II. die Ungarn der Sache ihres Königs abwendig zu machen. Die Jnsurrection, entflammt durch ihren Führer, den Grafen Josef Eszterhazy, zog, obgleich sie dazu nicht verpflichtet war, selbst über die Landesgrenzen hinaus nach Mähren und Schlesien, um sich mit deu Preußen zu schlagen. Im Ganzen dauerte der Krieg in einem großen Theile Deutschlands, in Belgien und Italien bis nach Genua und der Provence acht Jahre, und Maria Theresia überstand schließlich glorreich alle die Gefahren, welche ihrem Throne drohten, und konnte, Schlesien und einige italienische Gebiete ausgenommen, das übrige Erbe ihres Vaters behaupten. Den größten Theil dieser Siege hatte die Königin der ungarischen Nation zn verdanken. Die sparte mit ihrem Blute auch im siebenjährigen Kriege nicht, in welchem die Königin Dasjenige, was sie im Erbfolgekriege an die Preußen verloren hatte, zurück- erobern wollte. Im ^zweiten Jahre des Krieges erschien Feldmarschalllieutenant Andreas Hadik, ein Soldatenkind aus Güus, mit dreitausendfünfhundert Mann, meist Husaren nnd Sluinern, sowie anderen Grenzsoldaten, vor Berlin (am 16. Octvber 1757), ließ ein Thor der Stadt einschießen und schlug die ihm entgegenziehende Besatzung in die Flucht, drang in die Stadt vor und nahm 225.(X)() Thaler als Contribntion mit sich, das Staatseigenthum und die Stadt aber blieben verschont. Drei Jahre später (3. bis 12. October 1760) befanden sich neuerdings Ungarn bei dem Armeecorps des Grafen Lacy, welches in Gemeinschaft mit den russischen Truppen Tottlebens abermals in Berlin einzog. Lacy sandte den Grafen, später Fürsten Nikolaus Eszterhazy, den Gönner des großen Eomponisten Haydn, nach Potsdam, wo er die daselbst befindlichen, dem preußischen Staate gehörigen Fabriken zu zerstören hatte, das königliche Schloß aber unberührt ließ. Als er sich entfernte, ließ er sich ein Zeugniß ausstellen, daß keinerlei Schaden angerichtet wurde, und nahm nur ein kleines Bild von geringem Werthe als Andenken mit sich. Maria Theresia wußte sehr wohl, was sie der ungarischen Nation zu verdanken hatte, und ihr ganzes Leben lang war sie bestrebt, derselben ihren Dank und ihre Liebe zu bezeigen. Ihr großherziges, edles Streben blieb auch nicht ohne Resultate. Maria Theresia besaß alle Eigenschaften eines Mannes, eines Königs, nur die Zartheit, das Herz waren in ihr weiblich. Sie verstand es zu herrschen und sie wollte auch herrschen. Was sie Josef Eszterhazy in Preßburg versprochen hatte, das hielt sie. Sie selbst nahm das Schicksal der Nation in die Hand. Sie berücksichtigte anch die Interessen ihrer übrigen Provinzen, doch in Bezug auf die Angelegenheiten Ungarns zeigte sie sich immer als das,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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