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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
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240 Oberhoheit derselben. Im Sinne des Gesetzartikels XVIIl von 1741 wurde diese Militär- grenze innerhalb sieben Jahren (1743 bis 1750) aufgelöst und unter die Botmäßigkeit der Comitate Csanäd, Arad, Baes gestellt. Aus Szuboticza, Zombor und aus den Peter- wardeiner Schanzen, den Hauptorten der Bäcskaer Serben, wurden die königlichen Frei- städte Maria Theresiopel (Szabadka), Zombor und Neusatz, und nur die Gegend von Titel und noch einige Gemeinden, die Tschaikisten, blieben militärisch organisirt, als letzte Reste der alten Donauflottille, welche in der Kriegsgeschichte des XV. und XVI. Jahrhunderts eine so bedeutende Rolle spielte. Zur selben Zeit hörte auch die Cameralverwaltuug zwischen der Save und Drau auf und bildeten sich in dem heutigen Slavonien die Comitate Pozsega, Syrmien und Veröcze (1745). Die kroatischen Comitate wurden von der Königin gleichfalls nach ungarischem Muster geordnet. Sie errichtete im Jahre 1767 behufs besserer Admini- stration an Stelle der unmittelbaren Regierung des Banus einen königlich kroatischen Regierungsrath in Warasdin, obgleich die Kroaten dagegen waren; doch löste sie denselben, nachdem er sich als überflüssig erwiesen, am 30. Juli 1779 wieder auf und übertrug seine Agenden an den königlich ungarischen Statthaltereirath. Ebenso hob sie die Hofcommission auf, welche die serbischen Angelegenheiten von Wien aus leitete, gewährleistete zwar im veelaratoriuin Illxiieum die serbische Kirchenautonomie, unterordnete sie aber in den weltlichen Angelegenheiten der ungarischen Hofkanzlei. Um dem ungarischen Handel neue Bahnen zu eröffnen, gab sie im Südwesten die seit dem Sturze der Zriuyi und Fraugepäu zu Jnnerösterreich gehörigen adriatischen Küstendistricte wieder an Ungarn zurück. Sie gab (1776) noch dazu von Krain das seit 1779 ein besonderes Gebiet der ungarischen Krone bildende Fiume; im Norden erwarb sie bei der ersten Theilung Polens, der sie sich übrigens nur widerwillig anschloß, die Zipser Städte zurück, welche schon im Jahre 1412 von Sigmuud verpfändet wurden und deren Wiedergewinnung seit Jahrhunderten den heißen, aber vergeblichen Wunsch der Patrioten gebildet hatte. Auch die Militärgrenze erhielt unter Maria Theresia ihre definitive Gestaltung, welche sie im Wesentliche» bis zur neuesten Zeit beibehielt. Von der Adria bis nach Orsova zog sich der feste Gürtel, welcher — namentlich dazumal — das Land vor der Pest und den Einfällen der räuberischen, wilden Nachbarn beschützte und das rohe, verwilderte Volk dieser Grenzgebiete, nicht ohne Schwierigkeit und Kämpfe, mit eiserner militärischer Disciplin an die Civilisation gewöhnte. Seit dem Jahre 1762 erstreckte sich die Militärgrenze auch auf Siebenbürgen, entlang den Grenzen der Walachei und Moldau. Aus den stets wehrhaften Szeklern in Csik und Häromszek, sowie aus den freien kriegstauglichen Elementen der Walachei? wurden vier Infanterie- und zwei Reiterregimenter gebildet. Im Jahre 1778 geschah endlich, was das Land bereits seit 1723 verlangte, — das „Banat" wurde wieder mit Ungarn vereinigt und unter ungarische Verwaltung gestellt, während es anfänglich unter militärischer, dann
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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