Seite - 267 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

267 Wunsch, daß Ungarn wieder so ungarisch werden müsse, wie es vom Zeitalter der Arpäden an bis znm Szathmärer Frieden gewesen war. Die Nation blickte, an der Schwelle eines neuen Entwicklungsstadiums, auf ihre Vergangenheit zurück, deren Gestalten aus dem „nächtlichen Dunkel" durch Karl Kissaludy, Alexanders Bruder, der 1809 mitgekämpft hatte und nach Kazinezy der zweite Schöpfer der neueren Literatur war, mit den Scenen aus dem ungari- sche» Leben in seinen Bühnenstücken, durch den juugeu Michael Vörösmarty in „Zalans Flucht", dem Epos der Landesoeeupatiou, vor die geistigen Angen der Nation gezaubert wur- den, während schon ein junger Husaren- rittmeister, der gegen Napoleon und Murat gekämpft hatte, Stefau Szecheuyi, der vierte große Szecheuyi, der Svhu von Franz, dem dritten großen Sze- chöuyi, über die prakti- schen Mittel nachdachte, durch welche man die ungarisch- Gr-N°di°r- im i-°nMich-n »ri.ge. Sehnsucht der Patrioten nach einer „besseren Zeit", „nach dem alten Ruhme" verwirklichen, ja eine noch schönere Zukunft vorbereiten könnte. Damals bot sich wieder die Gelegenheit für die Nation, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Seit 1812, als man sich der Devalvation widersetzte und jede Hilfe zur Behebung der finanziellen Wirren verweigerte, wurde der Reichstag nicht mehr zusammenberufen. Was man in den Kriegszeiten an Subsidieu, an Soldaten und Mundvorrath bedürfte, wurde ohne Reichstag ausgeschrieben und eiugehobeu.