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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 343 -
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343 zurückzogen, wollte General Alvinczy sie aufhalten. Da tritt ein alter Edelmann vor ihn hin und fragt ihn: „Seid I h r jener Alvinczy?" Und mit diesen Worten zieht er unter dem Mantel das Gewehr hervor, mit dem man ihn in die Schlacht geschickt hat; es hatte weder Drücker noch Hahn. „Möchtet Ihr Euch nicht dieses Gewehr braten?" (ein höhnischer Ausdruck der Volkssprache). Uud «och heutige» Tages, weun der Ungar Einem eine Grobheit sagen will, aber so, daß dieselbe doch nicht ausgesprochen sei, fragt er ihn nur: „Seid Ihr jener Alvinczy?" Der Husar. Wie stolz der magyarische Husar auf seine Stellung ist, das mag er selbst uns sagen. Beim Quartiermachen gerathen Corpora! und Ortsrichter aueiuauder, denn dieser hält sich für den ersten Mann im Dorfe. „Hört einmal, Ihr da! Der Erste auf dieser Welt ist der Herrgott, dann kommt der König, dann kommt der Husar, daun kommt das Pferd des Husaren, dann kommt das Hufeisen des Pferdes des Husaren, dann kommt gar Nichts, dann kommt ein zerrissenes, kothiges Paar Stiefel, dann erst kommt Ihr, Richter, in diesen Stiefeln drin." — Seine Kampfweise zu charakterisireu, ist Folgendes geeignet. Der Eorporal lehrt den Rekruten die „sechs Hiebe". Dieser möchte gern wissen: „Wie geht denn dann die Vertheidigung?" „Das geht dich nichts an," donnert ihn der Drillmeister an, „du hast nur dreiuzuhauen; pariren mag der Feind!" Sein Selbstvertrauen prägt sich in dem Stoßseufzer aus, den einst ein Husar in dem Augenblick vor der Attaque gen Himmel sandte: „Na jetzt, mein Herrgott da droben, hilf nur weder mir, noch dem Feind. Schau du uur zu, was der Husar thun wird." (Und daß dies kein leeres Gerede ist, dafür sei statt vieler Beispiele nur die Heldenthat von Ulm angeführt, wo eine Schwadron Husaren den von den Franzosen völlig umringten Ober- befehlshaber, Erzherzog Johann, aus der ganzen feindlichen Armee herausgehauen hat. Von der ganzen Schwadron blieben nur sechs Mann übrig, aber den Feldherrn haben sie freigemacht.) Die verbunkos . So hießen ehemals die Werber, welche eine typische Erscheinung im magyarischen Volksleben bildeten. Zehn oder zwölf blank herausgewichste Husaren, mit Säbeltasche, Carabinerriemen, den Federbusch auf dem Csäkö, stellte» sich mitten ins Volksgewühl des Marktplatzes hin u»d bildeten einen Kreis. Jeder hatte eine Weinflasche in der Hand, Zigeuner spielten ans, und so tanzten sie den stolzen, männlichen le^tcis (Gleitschritt), den man auf Bällen ,vei-bunkos« (Werbertanz) nannte. Die Bursche drängte» sich heran, um zuzusehen; bald waren da die soldatisch Gewachsenen erspäht, in den Tauzkreis gelockt und durch Zurede und Prahlerei soweit gebracht, daß sie dem Zntruuk Bescheid thaten, „Parole gaben" nnd im Handumdrehen statt ihrer Mütze den Esäko eines Husaren anfhatten. Da waren sie denn auch schon zu Soldaten angeworben; doch ging das Lied meistentheils so: „Hei, wie hat man mich da rasch betrogen; als Hnsar
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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