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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 349 -
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349 Wie wahr und schön und doch wie einfach ist die Empfindung in den Versen: „Lieb' ist nicht zu kaufen ^ Doch um einen süßen Nicht um Geld und Gaben, ! Kuß ist sie zu haben." Wie viel echte Kraft in dem Liede: So viel Körner in Tausend drein, So oft sollst du gedenken mein." „Weizen band ich in Kreuze ein, Weiß nicht, wie viel in Tausend sei n; Welche keusche Zartheit in der Einladung: „Bin im Alföld Fischerbursche; au der Theiß I Braunes Mädel komm herein, bei mir zn ruhn, Tort am Ufer steht mein Hüttchen klein und weiß; j Meine Mutter wird dir alles Liebe thun." Manchmal geht die Empfindung gar nicht über die Sehnsucht hinaus, wie in jenem bekanntesten und schönsten Volkslied: Frag' auch nicht, ob ich noch lang auf Erden, Tas uur sag' mir, ob sie mein kann werden." „Maienkäfer, gelber Maienküfer, Frag' dich nicht, ob schon der Sommer näher, Wenn er vom Liebchen scheidet, kann er seine Liebe nicht vergessen: „Umgestürzt der Mandelbaum — Röschen, ich mnß scheiden, traun; Riß mich los, mein armes Mädchen, Wie im Herbst vom Baum das Blättchen Los sich reißt." Er zieht in die Ferne, das Tüchlein der Geliebten nimmt er mit und singt: „Küss' ich so dein Kopftüchlein, Denk ich mir: 's ist Liebcheu seiu." Selbst für sein flatterhaftes Liebchen hegt er noch so viel Zartgefühl. Sein Vorwurf sogar ist warm von Liebe: „Deine Augen sind so rund, Sieh, die meinen sind dir treu. Wen sie auschauu, küßt dein Mund; > Stünden Hundert gleich dabei." Auch noch der Geliebten, die ihn verlassen hat, bewahrt er sein Herz: „Findest wohl 'nen Schönern, Bessern, als ich war, Doch ich mag nur Eine, die dir gleich, zum Paar." Dann wieder dauert ihn die Treulose: „Welke, Rose, welke, Als du mein noch wärest, Weil du nicht mehr mein; Warst du ein Rothröselein." Und er will sie bereden zu bleiben: „Siehst du, Röschen, bei Szalöcz den Berg so groß. Wenn der fort ist, dann erst halt' ich dich im Schooß. In der Schürze trag' den Berg ich weg vom Ort, Nur du, liebes, süßes Täubchen, geh' nicht fort." Und niemals flucht er ihr: „Wie ich schon bin, fluch' ich dir nicht, > Steigen zum hohe» Himmel hinan, Doch meine Seufzer, viel und dicht, ^ Hei! wie wirst du drauf autworteu dann?"
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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