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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
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360 Mensch müssen sich immer vor einander fürchten"; „kleiner Mensch geht mit großem Stecken" (kann einen starken Schlag thun); — „ein großer Mensch stolpert groß"; - „auch eiu kleiner Mensch ist kein Strohhalm"; — „der Mensch weiß nicht, wovon er fett wird"; — „der Mensch steht so lange als Gott will"; — „ich bin auch ein Mensch"; — „kein Mensch ohne Fehl"; — „kein Mensch weiß, wozu er erwacht"; — „der Mensch wird nicht nach der Elle gemessen"; — „den Menschen hält man beim Wort, den Ochsen beim Horn"; — „ein Wort versteht der magyarische Mensch" (ein bescheidenes, vernünftiges Wort); „ein Mensch, der etwas verspricht, ein Hund der's hält" (spöttisch); — „der Mensch ist wohlfeil, wo es viele gibt" (wo man ihn nicht kennt); — „mit seinen Zähnen gräbt sich der Mensch die Grube"; — „ehrliche Menschen werden dicht gesäet, gehen aber dünn auf"; — „der Mensch lebt nur bis an den Tod"; — „wir leben schon noch irgendwie"; — „Brod muß sein"; — „Mensch im Flachs, aber nicht im Hanf"; — „der Mensch wächst wie das Rückeuleder"; — „war ein Mensch, ist gestorben"; — „Menschlich- keit ist mehr als Fleisch nnd Kraut" (ist mehr werth); — „des armen Menschen Vorhaben steht beim seligen Gott"; — „an dem Armen zerrt sogar der Ast"; — „bist du arm, so tanze nicht"; — „des Armen Glück ist auch arm"; — „Armuth und Husten läßt sich nicht verhehlen"; — „arm ist der Teufel, weil er keine Seele hat" n. f. w. Aus alledem spricht einerseits Selbstgefühl und Ergebung in die Armuth, anderseits ernste Selbsterkenntniß, Selbstkritik und wahrer Humor. Scheu wir aber etwa unter dem Schlagworte „Vogel" nach, so zeigt sich, wie viel sich das Volk mit diesem liebenswürdigsten Thiere der belebten Natur beschäftigt, zu wie vielen Vergleichen es ihm dient. Unter dem Worte „Herr" aber erblicken wir die Empfindung der Fremdheit den höheren Classen gegenüber und deren Verkehrtheiten. Dieser Gattung von Geistesprodneten schließen sich die sogenannten „Fabeln zum Rathen" oder Räthsel an. Viele derselben wandern von Volk zu Volk; auch zu deu Magyaren sind welche gelangt. Diejenigen aber, welche eine rhythmische Form haben, können wir als Eigenthum des magyarischen Volkes betrachten, denn diese hat es lieb- gewonnen, an seinem Herzen gehegt, umgeschmolzen, seinem Geschmack angepaßt und gibt sie in dieser verfeinerten Form weiter von Sohn zu Sohu, zu stetem Genuß. Da wird ein Naturgegenstand, oder auch eine abstracte Eigenschaft, unter dem Bilde einer anderen Sache oder durch eiu Wortspiel augedeutet zum Rathen aufgegeben. Manchmal wird daraus eine ganze Allegorie: eine Kette von mehreren Eigenschaften in Bildern, die der Natur entlehnt sind. In prächtigen Bildern findet sich eine Scene der Natur zum Rathen aufgegeben: „Sonne war mein Mütterchen, Mond war mir das Väterchen, rnnde Erde mich gebar, Wind im Tanz mein Lehrer war, mich verdarb ein schwerer Stein, mich erweichte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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