Seite - 363 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

Die ungarische „Palastmusik" uud die Volkslieder. Auch die ungarische Musik hat ihre vorgeschichtliche Sageu- zeit, welche sich in der Phantasie der alten Chronisten sehr reich- blühend darstellt. Da unser Zweck gegenwärtig ein anderer ist, als iu der nebelhaften Vergangenheit herumzudeuten, so beginnen wir diese Übersicht bei späteren Zeiten, welche schon Daten gewähren, uud zwar indem wir einige erhalten gebliebene Autor- namen und Kuustdenkmäler besprechen. Wir haben allen Grund anzunehmen, daß unter König Matthias neben den Wissenschaften auch die Toukuust sich auf die höchste ihr damals erreichbare Stufe erhoben hat. Der große König liebte ja in Nichts die Mittelmäßigkeit; übrigens scheinen anch Daten dafür zu sprechen. Nach dem gelehrten Hofbibliothekar Galeoti waren am Hofe die Sänger stehende Figuren uud saugen nach dem Brauche vou Jahrhunderten unter Lautenklang die Thateu der Heldeu. Diese Sitte ist die Fortsetzung der Vergangenheit, ohne Zweifel in entwickelterer Form, was wir daraus folgern können, daß der König Musiker vou großen« Rufe, eiu vortreffliches