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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 365 -
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365 und Daktylen, welche übrigens auch in unseren heutigen Volksliedern Geltung haben. Man ersieht das an folgenden zwei Scheinen: Andreas Farkas. Batizi. Außer verschiedenen derartigen Mustern gibt es noch vollkommen gleichmäßige Metra, die dem sogenannten eanlug plnnus oder gleichmäßigen Gesang entsprechen. Es kommt anch eine rein unpaarige Tactart vor, welche sich in den Volksliedern mit paarigen zu mischen pflegt. Diese Rhythmen drücken vermöge ihres Gegenstandes eine kirchliche Stimmung aus. Während die Obengenannten auf ihrer nationalen Leier sich ausschließlich mit protestantischen Legenden beschäftigten, lebte Tinödi ohne alle eonfessionelle Rücksicht einzig der magyarischen Nationalität; er sang in seinen Gesängen die guten nnd schlimmen Tage seiner Zeit, ihre gewonnenen und verlorenen Schlachten, ihre Freuden uud Schmerzen, kurz, er weihte seine Lante bis an seinen letzten Augenblick dem Dienste der ungarischen Nation. Sein Leben haben auf Grund historischer Forschungen Franz Toldy und in neuerer Zeit Arou Szilädy („klessi költök türa", Magazin altmagyarischer Dichter) beschrieben. Er war der Sprosse einer Familie von niederem Adel am Ende des XV. Jahrhunderts. Seine Schulen machte er in Stuhlweißenburg. Schwert und Leier und Schreibfeder in der Hand, ließ er sich vom Strom der Begebenheiten bald dahin, bald dorthin tragen und seine Gönner erwiesen dem Sänger gerne Gastfreundschaft, der von Schlachten, Heldenthaten und von Tagen der Trauer so treulich sang. Sein Tod fällt vermuthlich zwischen 1555 und 1559. Seine dem König Ferdinand gewidmete Reimchronik erschien zu Klausenburg 1554 unter seiner eigenen Aufsicht. Tinödi nennt dieses Buch „Oonica" und erzählt die Ereignisse so genau, daß wir es heutzutage als Geschichtsquelle benützen; hinsichtlich seiner Melodie unterscheidet er sich von seinen Vorgängern in nichts. Wie diese und wie überhaupt alle damaligen Lieder folgt er auch in der Tonart dem kirchlichen Muster. Da diese lyrischen Dichter der Form nach den Kreis des Volksliedes nicht über- schreiten, wurden sie im ganzen Lande populär uud üben einen großen Einfluß auf das Volkslied, dessen höhere Entwicklung wir weiterhin behandeln werden. Tinödi ist zwar der letzte unserer fahrenden Sänger, aber die lyrische Dichtung stieg mit ihm nicht ins Grab, - - I - - > >- - I
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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