Seite - 410 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5

410 aber unausgesetzt ihre Kleidung ändert, sondern in den Dörfern, bei den Hörigen von einst, und zwar — wenn wir uns einer Analogie bedienen dürfen — nach Linnes System in der Blüte, bei der Jugend nämlich, und gerade in deren Blütezeit, wenn sie das Festgewand anlegt. Welche Abwechslung der Farben, Stoffe und Verzierungen, von der in seidene Blütenblätter gehüllten jazygischen Rose bis zur Lilie der Ormäusäg in ihrem batistenen Weiß, — oder von der an Silberketten baumelnden „Meute" des Burschen von der Schütt-Jnsel bis zum schnnrennmhangenen Dolmäny des Szekler Jünglings, — und doch welche Gleichmäßigkeit im Schnitt und in der Art, das Kleid zu tragen! Das ist wie die verschiedenen Regimenter einer großen Armee mit ihren verschiedenen Aufschlägen und Knöpfen, aber mit gleichmäßiger Bewaffnung und einheitlicher Uniform. Oder wie ein großer Teppichgarten, wo die Abwechslung in der Grnppirnng des Gleichförmigen besteht und selbst die arme Nessel schön ist an dem Platze, wohin sie gehört.