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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 430 -
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430 das Feueruugsmaterial von weither zuführen, während der Bauer es unter seinem Vieh hervorholt, und der Fremde, der gegen Abend in eines dieser Dörfer kommt, merkt an dem Rauch, der sich um diese Zeit niederschlägt, alsbald, daß hier der gewonnene Dünger nicht dem Acker zugute kommt, sondern den Ofen und Kochherd heizen muß. Deu Schatz der Hügelgegenden jenseits des Kirälyhagö bilden auf den nicht umgebrochenen Lehnen die Strecken, welche sogenanntes „Heugras" hervorbringen. Diese mäht der Landwirth ab, auf diesen weiden seine Thiere und nährt sich eine der besten Arten von Zugochsen in Europa. Die Viehzucht ist für diese Gegenden von großer Wichtigkeit; in neuerer Zeit trachtet der Landwirth mit gesteigertem Eifer die Versäumnisse früherer Zeiten gutzumachen. Die Regierung unterstützt die Landwirthe energisch in diesen Bestrebungen und hat, da die bisherigen Übel hauptsächlich aus dem Mangel an Zuchtstieren hervorgingen, in Torda die Stierstation errichtet, aus der alljährlich anderthalbhundert junge Stiere in die Gemeinden dieser Gegend gelangen; da nun das Material für die Station an den besten Zuchtorten angekauft wird, kann der kleine Landwirth auch zu Thieren von bestem Blute gelangen, die er zu günstigen Bedingungen erhält. Die Viehzucht und besonders die Pflege der nngarisch-siebenbürgischen Race ist also in dieser Gegend ein sehr wichtiger Zweig der Laudwirthschaft; denn ganz entschieden werden da die werthvollsten und gesuchtesten Zugochsen Ungarns gezogen, und außer der Aufgabe, die Exteusion dieser Zucht zu entwickeln, gilt es noch als Hauptziel der Laud- wirthe, die Aufzucht billiger zu machen und das Zuchtmaterial zu verbessern. Zur Entwicklung des landwirthschaftlichen Betriebes und mit ihr der Zucht bedarf es jedoch der Beispiele; der kleine Landwirth richtet sich nur nach diesen, und es ist zu hoffen, daß mit der Zeit die Staatsdomäne zu Kolozs und die auf ihr betriebene Land- wirthschaft nebst der dort gezüchteten Rinderherde sich zu solchen nachahmenswerthen Beispielen entwickeln werden. Der Fremde, der zum erstenmal in die Mezöseg kommt, wundert sich, wie wenig befriedigend, trotz der aus dieser Gegend stammenden guten Ochsen und der großen verwendeten Arbeitskraft, die Cultur des Bodens ist. Man sieht da sechs, ja acht Zugochsen vor einen Pflug gespannt und dennoch ist die Arbeit nicht tief genug; sieht man aber näher zu, so bemerkt man, daß diese pflügenden Thiere nicht sämmtlich Ochsen, sondern zum großen Theil Jungvieh sind, und die seichte Ackerung, die sie zuwege bringen, mehr zur Ablichtung dieses Jungviehes dient, die tiefe und gute Durchackerung des Bodens also nicht der Hauptzweck der Arbeit ist. Auch die anderen Zweige der Viehzucht werden in dieser Gegend nicht vernachlässigt. Gleich nach dem Hornvieh kommt bei dem größeren Grundbesitzer das Pferd. So wie wir
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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