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Selbstgefühl der einzelnen Nationen schmeichelnd, der Monarchie als Ganzes und allen
ihren Theilen zur Ehre gereichen würde. — Und wo gäbe es einen Staat so reich an
Gegensätzen seiner Bodengestaltuug, der uaturhistorisch, landschaftlich und klimatisch so
herrliche Mannigfaltigkeit in seinen Grenzen vereinigt und in der ethnographischen
Zusammensetzung verschiedener Völkergruppen die interessantesten Bilder zu einem großen
Werke liefern könnte?
„Österreich-Ungarn in Wort und Bild" kann in wissenschaftlicher und künstlerischer
Beziehung und zugleich als wahres Volksbuch ernste patriotische Bedeutung gewinnen.
Die literarischen und künstlerischen Kreise aller Völker dieses Reiches würden zur
gemeinsamen Arbeit vereinigt; die bekannten Namen müßten zum Glänze des Werkes
dienen und jüngeren, aufstrebenden Kräften Gelegenheit geboten werden, sich bekannt zu
machen, ihre Talente zu verwerthen und Manchen könnte hinübergeholfen werden über die
schweren Anfänge des oft jahrelangen harten Kampfes, den sie führen müssen, um aus
ihrer kümmerlichen Existenz hervorzutreten in die Reihen der gesammten und geschätzten
Gelehrten- und Künstlerwelt.
Dem In- und Auslande soll dieses Werk aber zeigen, welch reiche Summe an geistiger
Kraft diese Monarchie in allen ihren Ländern und Völkern besitzt und wie sie da vereinigt
schaffen an einer schönen Leistung, die dem Selbst- und Machtgefühl des großen gemein-
samen Vaterlandes Aller dienen mnß.
Wird unseren lange gehegten Hoffnungen die Allerhöchste Sanction und kaiserlicher
Schutz gespendet, dann soll das Werk unter den schönsten Anspicien, getragen von unseren
begeisterten, patriotischen Gefühlen ins Leben treten.
Rudolf m. p.
Acht Tage später erfolgte eiu Handschreiben Seiner Majestät, welches dem Kron-
prinzen gestattete, dieses Werk in Angriff zu uehmeu.
Am 25. März wurde Jökai aus Budapest berufe« uud zugleich mit Regierungsrath,
jetzt Hofrath Weilen in die Hofburg beschiedeu. Seine kaiserliche Hobeit stellte Beiden
den Antrag, unter seiner Leitung die Redaction, der Eine der deutschen, der Andere der
ungarischen Ausgabe, zu übernehmen.
Von nn» an wurde rastlos Tag um Tag gearbeitet. Die Comite's, welchen bisher
Zweck uud Aufgabe uicht deutlich genug gesteckt war, erhielten nunmehr ihre bestimmten
Weisungen. In erster Linie sollte ein Di rec t ionsra th stehen, aus hervorragenden
Männern beider Reichshälften gebildet, für alle jene Angelegenheiten, welche sowohl den
deutschen als ungarischen Theil des Werkes betrafen. Vorsitzender des Directionsrathes
war Seine kaiserliche Hoheit selbst. Mitglieder: Seine Excellenz Ritter von Arneth, Hofrath
von Beck, Nikolaus Dumba, Hofrath von Miklosich, Excellenz Sectionschef von Szögyiny,
Excellenz Graf Wilczek und die beiden Redacteure Jökai und Weilen.
Das Redact ions-Comite oder Comite der Fachreferenten für die diesseitige
Reichshälfte, welchem die Aufgabe zufiel, mit voller Berücksichtigung aller Länder und
Nationalitäten die literarischen Mitarbeiter in Vorschlag zu bringen, bestand aus
folgenden Mitgliedern: Baron von Andrian-Werbnrg (für Ethnographie); Sr . Excellenz
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch