Seite - 14 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

14 den eine tapfer »erfochtene Meinung für den Dichter des Nibelungenliedes hält, umspinnt den herrlichen Forst mit poetischem Schimmer. Gegenüber kommt ans einer kleinen grünen Terrasse von angeschwemmtem Lande ein gothisches Kirchlein mit ein paar Häusern in Sicht, es ist Pnchenau, vor eiuem Jahrtausend ein Grenzort der karolingischen Ostmark; im Schatten ernster Buchenhaine fanden hier die feierlichen Formen frühesten germanischen Staats- nnd Rechtslebens in dem Taiding eine Bethätigung, welches im Jahre 827 vom Grafen Wilhelm von Trauu- gan abgehalten wurde. Ottensheim. Nuu aber wird es an den Straßen, die beiderseits hart am Ufer hinabführen, lebendiger; bald reiht sich Hänschen an Hänschen, oft unter überhängendem Gestein, und dort, wo die Felsenufer noch einmal ganz nahe zusammentreten nnd dem Engpasse nur ein schmales Thor offeu lassen, glänzt uns wie am Ende eines dunklen Lanbenganges die Thalweitnng von Linz entgegen; die Berge am linken Ufer treten zurück nnd formiren einen weiten überaus malerischen Bogen, der die unterhalb Linz rechtwinkelig gegen Süden ablenkende Donau begleitet; rechts endet der Fels vollständig; auf seinem letzten Vorsprunge lastet ein gewaltiges Gebäude, das einstige Schloß, und unter demselben ziehen sich staffelförmig alte Hänser herab, die den Felsabhang völlig verbergen; die stattlichen Hänserreihen einer modernen Stadt entfalten sich, da wir nnter der lakigen