Seite - 57 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

57 durch Pfahlreihen, welche außerhalb der eigentlichen Niederlassung ge- schlagen waren, selbst das Naheu mit den Kähnen erschwert war und die Vertheidigung von den geschützten Wohnungen aus erfolgreich sein mußte. Waren, wie dies fast überall nachzuweisen gelang, an einem be- wohnten See verschiedene Pfahl- dörfer, so genügte ein Feuerzeichen, um alle Nachbarn zur Abwehr auf- zurufen. Diese Vortheile, einmal erkannt, führten auch dahin, daß die Be- völkerung dort, wo die natürlichen Bedingungen für eine derartige Behausung sich nicht boten, durch künstliche Anlage» ähnliche Vor- theile sich zu schaffeu suchte. So wurden Moore uud Sümpfe, die nur an einzelnen Stellen zugänglich waren, aufgesucht, Wassergräben ausgehoben oder geradezu um frei- stehende erhöhte Punkte Wälle und Grüben gezogen, die vom Wasser umspült werden konnten, wie wir dies in unseren Wallbauten der Steinzeit mehrfach vorfinden. Bei der Wahl des Wohnortes war aber nicht nur die Sicherheit vor feind licheu Überfällen, sondern anch die Nahrnngsfrage von G?wicht, und auch iu dieser Hinsicht, sowie in Waffen, Werkzeuge und ThongeiäKe aus den Pfahlbauten. Bezug aus deu Verkehr mußteu die oberösterreichischen Seen viele Vortheile bieten. Durch die unwegsamen Urwälder, welche weitaus den größten Theil der Länder bedeckten, war jeder Wanderzug, jeder Lasttransport