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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 62 -
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62 Damit ist der Farben und Formeusinu der Pfahlbaner charakterifirt und ergänzt sich durch die Webe- und Flechtninster, welche dieselben linearen Ornamente, wahrscheinlich in diese» drei Gruudfarbeu des nncultivirteii, einfachsten Farbensinnes, trugen. Solchen Völkern, wie wir sie hier vor uns haben, ist nun die Fähigkeit der Metallgewinnung und Bearbeitung in einfacher Weise durchaus nicht abzusprechen, da wir die Kenutuiß des Eisens bei viele» Negerstämmen, die des Knpfers bei den Indianern finden. Zeigen sich aber stilistisch vollendete Bronzen mitten in dieser Epoche, so bilde» sie eine» offenbaren Contrast nnd müssen als fremd bezeichnet werden, da hier nicht nur die geradezu künstlerische Formgebung, souderu auch die höchst complicirte Legiruiig von Metallen, unter deneu eines, das Ziuu, uuseru Ländern völlig fremd ist, für die Einführung sprechen. Auders ist es mit den den Bronzen scheinbar nachgeformten Knpfergeräthen, deren Lehmformen in Pfahlbauten oft gefunden uud gewiß auch von den Eingeborneu des Atter- und Mondsees verfertigt wurden, da die Gußschalen mit Metallresten in dortigen Pfahlbauten häufig vorhaudeu sind. Der Zusammenhang unserer Eiugeboruen mit den fremden Bronzevölkern ist uus allerdings nicht völlig klar. Wir können einestheils nicht annehmen, daß die so zahlreichen Einwohner durch letztere gauz verdrängt oder gar vernichtet wurden, und anderseits können wir sie doch nicht mehr unter den jetzigen Volksstämmen wiederfinden. Wir haben in Österreich nur unbedeutende Schädelreste, im Attersee z. B. nur eine Hiuter- hanptschnppe gefunden. Aber auch auderswo siud uicht viel Skeletreste gefunden worden, denn die Pfahlbauer begruben ihre Todten auf dem Lande. Wenn ferner der Besitz vou Getreidearteu, wie vou Weizen, der mit dem egyptischen Weize» verwandt ist, und von Hausthierraceu, welche entschieden fremd sind, wenn endlich der Besitz von Nephritbeilen, deren Gestein auf Indien hindeutet, es unzweifelhaft erscheinen läßt, daß Beziehungen mit fernen Ländern bestanden haben, so ist die Einwan- derung der zahlreichen Bevölkerung, die wir in den Pfahlbauten über ganz Europa verbreitet finden, damit noch nicht erwiesen, ebenso wie die Auswanderung oder die Ver- nichtung derselben dadurch nicht wahrscheinlicher geworden ist, daß wir sie heute nicht mehr im Völkergemische besonders nachweise» können. Die Hallstalter Funde. Ebenso wie die einzelnen künstlerisch vollendeten Bronzen in den Pfahlbauten der Steinzeit treten unvermittelt nach dieser Epoche die Bronzevölker in Mittel-Europa auf, dereu Cultur wir fast ausschließlich im Gegensatze zu deu Wohustätteu der Steinzeit nur in ihren Gräbern und den darin vorkommenden Grabbeigaben erkennen. Grundverschieden in Allem, was die Charakteristik eines Volkes ausmacht, scheinen uns diese neuen Ankömmlinge. Reich an schönen Bronzen, die auf das beste aus feinem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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