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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 72 -
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72 später die kaiserliche Burg stand; der Begräbnißplatz befand sich bei dein Dorfe St. Bernhardin, nahe der heutigen Cavallerie-Kaserne. Zahlreiche, seit Jahrhunderten dem Boden entnommene Funde bestätigen, daß Ovilava ein bedeutender Ort gewesen; er bestand noch im letzten Drittel des V. Jahrhunderts, da man dort noch eine Münze des Kaisers Procopius Anthemins (467 bis 472) gefunden hat. Erst nach dieser Zeit, vielleicht zu der St. Severins, fand es seinen Untergang, um im frühen Mittelalter (776) als Slaveuausiedluug Weles wieder aufzutauchen. Lauriacum wurde zur selben Zeit wie Ovilava als Hauptquartier der zweiten italischen Legion augelegt. Noch ist deutlich die Stelle des Staudlagers zu erkennen: nord- westlich von der Stadt Euus, zwischen dieser, Lorch, St. Laurenz und der Bahnlinie findet sich eine Fläche von 350 Meter Länge nnd 250 Meter Breite (1800 : 1400 römische Fuß), von einem noch theilweise erhaltenen Graben von 3 Meter Tiefe und 4 Meter Breite und entsprechendem Walle eingeschlossen, jetzt Äcker, Gärten, Gebäude euthalteud. Der Länge nach durchschneidet den Platz ein Weg, welcher dem Hauptwege des Lagers lvm prineipalis) entspricht; er wird von einem zweiten gekreuzt, der via praetoria. Jener Theil, wo im Prätorinm der Commandant des Lagers seinen Sitz hatte, ist die Hanpt- fundstelle von Alterthümern gewesen: außer Ziegeln mit dem Stempel der Legion und interessanten Cursivschriften Münzen, Ringe, Militärmedaillen für Legionäre, Krüge, Schalen, Fibeln und Schnallen von schöner Arbeit. Lauriacum war auch ein Hafen der Donauflottille, und zwar war derselbe dort, wo ein Donauarm, die Kühwamme, sich mit dem Hauptstrome in einer kleinen ruhigen Bucht vereinigt; der Ort heißt heute Eughagen. Neben dem Lager erhob sich allmälig aus den Canabae (Ansiedlnngen von Händlern, Veteranen und dergleichen) die Civilstadt, welche in späterer Zeit ebenfalls befestigt wurde. Diese Fortificatioueu wurde» unter Kaiser Valentinian (364 bis 375) von den Truppen ausgebessert. Der Begräbnißplatz der Lanriacenser war auf dem Aichberge. Zu Severins Zeit war Lauriacum der festeste Punkt des Landes. Der Rngenkönig Fava eroberte es aber dennoch und war nur mit Mühe von dem Plane abzubringen, die Einwohner nach Faviana (Mautern) zu verpflanzen. Als ans Odovakars Befehl die Romanen aus Noricum nach Italien abzogen, wurde die vom besten Theile der Bewohner verlassene Stadt eine Beute der Alemannen. Ob sich eine kümmerliche Ansiedlnng erhielt, ja, ob der Name Lorch mit Lauriacum zusammenhängt, ist zweifelhaft. Erst 791 erscheint der erstere wieder. Über die Regierung und Verwaltung des Landes Noricum können wir nur einige Daten mittheilen. Zur Zeit des alten großen Noricum hatte der Procurator der Provinz seine« Sitz in Celeja (Cilli); nach der Theilung der Provinz unter Diocletian wurde wahrscheinlich Lauriacum Residenz des prneses provineiae, des ,vir perkeetissimus" — allervortrefflichsten Mannes — wie er im Cnrialstil jener Zeit betitelt wurde. Den Befehl
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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