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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 78 -
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78 stehen nicht auf den Stätten der römischen Mnnieipien Lanriacnin nnd Ovilava, auch sie sind gleich Linz, dessen Schloß die Bajnvaren gegen die feindlichen Slaven des Nordusers erbauten, ursprünglich offene Weiler oder Niederlaffnngen um Burgen gewesen. Wurden die Häuser mit Mauer und Graben umgeben, so galten sie nach mittelalterlichem Sprach- gebrauche als Städte, aber erst die Verleihung vou Marktrechteu uud die Befreiung von der Gewalt des öffentlichen Richters erhob den Flecken im rechtlichen Sinne zur Stadt. Den großeu Berkehr zwischen Osten und Westen vermittelten des Reiches Straße von Regensburg uud Passau herein und die Wasserader der Douau. Auf jener zogen die Heere, rollten die Lastwagen. Auf Saumpfaden brachten durch deu dichten Nordwald slavische und jüdische Kaufleute Sclaven, Rosse uud Wachs herbei. Au der Donau lagen die Marktplätze im verschollenen Rosdorf, in Linz, an der Mündung der Rotel nnd an den Ufern der Riedmark. Das Salz aus dem Jschllande trug die Traun iu das östliche Greuzlaud. Die Weinrebe grünte im Touanthale und in den Bergen, vou der Blüte der Bienenzucht geben noch heute Ortsnamen Kunde. Handwerk uud Gewerbe lagen im Banne des Hofrechtes; künstlerische Thätigkeit war dem Zeitalter nicht fremd, aber meist nur der Geistlichkeit eigeu. Das älteste Kuustwerk baierischeu Stammes, einen Becher in Kupfer getrieben, bewahrt als theure Erinnernng an Herzog Tassilo das Kloster Kremsmünster. Das geistige Leben geht in diesem Zeitraume von der Kirche allein aus, iu den Klosterschulen wird das Flämmcheu genährt. In der Stille der klösterlichen Schreibstnbe ward das prächtige Evaugeliarium vou Kremsmünster gefertigt, das unter dem Namen des dock ex mi l l ena r jus als eines der schönsten graphischen Denkmäler des Mittel- alters bekannt ist. Das X. Jahrhundert traf das großmährische Reich im Todeskampfe; ein ueuer gefährlicherer Feiud bestürmte das Grenzland des ostfränkischen Reiches. Schon im Sommer 9t)0 dränge» Reitergeschwader der Uugaru plündernd in den Tranngan ein; zur Abwehr erstand aus deu Überresten des Römerlagers die Ennsbnrg. Schon nach sieben Jahren ging die Ostmark verloren, die Grenze des Reiches lind Baierns wich wieder bis an die Enns zurück. Der Trauugau wurde zum Eiufallsthore der Uugaru, ihren Siegeslauf vermochten vereinzelte Schlappen am Inn nnd bei Wels nicht auf die Daner zu hemmen. Die Culturstätten St. Florian nnd Kremsmünster sanken in Asche. Erst die Schlacht am Lech (955) hatte die Wiederherstellung der Ostmark im Gefolge; im Haselgraben berührten sich wieder baierischer und märkischer Boden. Mit der Wiederkehr des Friedeus uimmt die Culturarbeit ihre» nuumehr unge- hinderten Fortgang; St. Florian erhebt sich aus deu Trümmer» und zum zweiten Male ziehen Altaicher Mönche ein in das verwüstete Münster an der Krems; Gotteshäuser uud
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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