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Königs Preiuysl Ottokar, welcher über Freistadt und Eims nach Wien vordrang und selbst
Graz gewann. Um die Steiermark aber fand er einen Mitbewerber an König Bela IV.
von Ungarn; nach verheerenden Kämpfen gebot Papst JnnocenzIV. den streitenden Mächten
Einhalt. Im Frieden von Ofen (1254) überließ König Ottokar das Steyrland dem
ungarischen König, wogegen dieser den Theil nördlich vom Semering und dem bis nach
Baiern sich hinziehenden Gebirge aufgab. Das abgerissene Glied des Steyrlandes vom
Pyhrn bis zur Douau blieb unter der Verwaltung des steyrischen Landschreibers Witigo,
erstreckte sich das Staatswesen, das König Ottokar mit kühner Hand aufgerichtet; aber uicht
den Premyslideu, souderu de» Habsburger» war es bestimmt, ein Ostreich zu gründen.
In raschem Zuge gewann Rudolf von Habsburg Oberösterreich; im Lager vor
Wien beugte sich Ottokar vor dem Reichsoberhaupte und lieferte ihm die deutschen Reichs-
länder aus. Das Laud ob der Euus empfing Herzog Heinrich XIII. von Niederbaiern als
Pfand; tadeluswerther Umtriebe bei Wiederaufnahme des Kampfes gegen Ottokar über-
wiesen, erhielt er die Verzeihung des Königs nur gegen Herausgabe des Landes.
Mit Zustimmung der Reichsfürsten belehnte der König auf dem Reichstage zu
Augsburg seine Söhne Albrecht nnd Rudolf mit den österreichischen Ländern; ans die
Münze zu Euus hat die erste Urkunde Herzog Albrechts vom 24. Deeember 1282 Bezug.
bis derselbe ein gewaltsames Ende fand. Über
den Distriet wurde unn Woko von Rosenberg
als Machthaber bestellt, Linz wurde Haupt-
stadt (1256).
Ältestes Stadtsiegel von Linz aus dem Jahre 1275. Der Sieg bei Kroißeubruuu hatte die
Wiederabtretung des Steyrlandes an den
König von Böhmen zur Folge (1260). Das
Gebiet zwischen Hausruck uud Euus schuf nuu
Köuig Ottokar zur selbständigen Provinz,
vergrößert durch deu Landstrich im Norden
der Douau bis zur großen Mühel hinaus;
eiu oberer Landrichter oder Hauptmann ver-
waltete fortan das Land. Hundertsechzig
Ouadratmeilen faßte die ueue Proviuz, zwei-
hnndertachtzehn zählt sie am heutigen Tage.
„Oberösterreich" nannte Ottokar das dnrch
seine fürstliche Willkür entstandene Land; „ob
der Enns" lautete es im Munde des Volkes.
Vom Erz- und Riesengebirge bis an die Adria
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch