Seite - 91 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

91 gewählt. Zwölfhundert bewaffnete Männer verwüsteten die Umgebung von Garsten, die Verbindung über den Pyhrn wurde gesperrt. Der gemessene» Weisung des Erzherzogs au de» Feldhauptmann Schifer, den Feldzug zu beginnen, nnd der Eiuberufuug des Aufgebotes folgte die freiwillige Ergebung der aufständischen siebenundzwanzig Pfarren auf dem Fuße; drei Wochen später (August) war der Attergau unterworfen und entwaffnet. Die Rädelsführer wurden nur mit Geldstrafen belegt, selbst der oberste Hauptmann des Bundschuh konnte isein Leben mit Kremslnnnstcr im Reformationszeikalter. zweihundert Gnlden retten. Der erste Baueruaufruhr war zwar gedämpft, gber die Unzufriedenheit dauerte fort, genährt dnrch manche gutsherrliche Willkür. Zunächst nahte dem Lande die Gefahr von anßeu. Der türkische Erbfeind umlagerte Wien (1529), die Neuner und Brenner streiften bis an die Enns; nach drei Jahren erschienen die Raubscharen abermals, Stadlkirchen nnd Dietach wurden niedergebrannt, türkische Plünderer drangen in das Thal von Gaflenz und Weyr, wurden aber durch eine Erhebung des Landvolkes vernichtet. Das neue Evangelium hatte inzwischen im größten Theile des Landes sieghaften Einzug gehalten; für den Adel bedeutete es Erhöhung seiner Macht nnd seines Besitzes.