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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
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101 leinenen Kleider der Banern. Erst jetzt, nach einem Verluste von tausend Mann, wird zum Rückzug geblasen. Auch ein Landungsversuch zu Schiffe mißglückte, doch wurde die Donau in Aschach wieder mit Ketten gesperrt und Linz blieb umschlossen. Von Böhmen her rückte Oberst Prenner mit seinem Regimente ins Land, schlng die Bauern bei Kerschbaum uud uahm Freistadt wiederum ein; der Bauernhanvtmanu Hans Christof Haydeu fiel in seine Gewalt. Der Oberhauptmann Wiellinger vermochte nicht, Löbl aus Ebelsberg zu vertreiben; bei Gschwendt wurden nach mannhaftem Widerstand die Banern zersprengt, Wurm, der Belagerer von Enns, gefangen, Wiellinger selbst entkam verwundet nach Steyr (17.August). Für Linz nahte die Stunde der Befreiung; Herberstorf setzte am 24. August auf Schiffeu nach Urfahr über und verjagte die vereinzelten Haufen. Sechs Tage darauf wurden die Schanzen um Linz von den entmnthigten Bauern verlassen und am folgenden Morgen von Herberstorf zerstört. Löbl hatte am 22. August Steyr besetzt uud rückte am 27. Angnst in Wels ein, aus welchem Wiellinger mit zweitausend Bauern, denen nur Spieße, Staugeu uud Gabeln belassen wurden, widerstandslos abzog. Der Kriegsrath der Rädelsführer in der Weiberan flehte die Hilfe des Königs von Dänemark an. Oberst Prenner überwand am 31. August bei Leoufeldeu die Bauern, besetzte die Schauze bei Reuhaus uud befreite die Donaupassage. Das Mühl-, das Machland- und Trauuviertel wareu unterworfen, nur die Anhänger des verzweifelten Widerstandes hielten sich noch in ihren Schanzen bei Gmnnden, Weiberu und Eserdiug. Die Commission, welcher der Bauernausschuß eine weitläufige Klageschrift überreicht hatte, verlegte nun ihren Sitz nach Enns. Ein Waffenstillstand vom 11. bis 18. September wurde vermittelt. Kein fremdes Kriegsvolk sollte während seiner Dauer ius Land einrücken; gegen Abbitte und Auslieferung der Rädelsführer wurde allgemeine Verzeihung in Aussicht gestellt. Die unterworfenen drei Viertel leisteten die geforderte Abbitte. Zur unrechten Zeit, ohne Wissen und Willen der kaiserlichen Eommissäre glanbte der Kurfürst vou Baieru durch eine» combinirten Angriff den letzten Widerstand brechen zu können. Am 18. September stieg Herzog Adolf von Holstein mit Kriegsvolk in Wesenurfahr aus Laud uud nahm Nachtquartier iu Neukircheu am Walde; i« der Nacht vou deu Baueru überfallen, entkam der Herzog nur im Hemde. Ein großer Theil seiner Soldaten wurde getödtet. Am 19. September überschritt anch Generalwachtmeister Lindlo die Landesgrenze bei Geiersberg, wnrde aber am nächsten Tage im Pramwalde von zehntausend Bauern umringt nnd bis zur Vernichtung geschlagen. Der Ansrnhr schlug wieder iu helle Lohe zusammen, durch den Hansrnck hasteten die Boten uud heulten die Glocken.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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