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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 115 -
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115 schließen kann, scheint die hyperbrachykephale Schädelform im Salzburgischen häufiger vorzukommen als in Oberösterreich. Namentlich sind es einige Seitenthäler der Salzach, wo dieser Typus stark vertreten ist; so ist im Dorfe Alm bei Saalfeldeu etwa ein Drittel und in Buchebeu und Markt Rauris fast die Hälfte der Schädel hyperbrachykephal. Vielleicht darf man hierin Anklänge an die so auffallend große Verbreitung dieses Typus in Tirol erblicken. Im Salzachthale selbst, z. B. in Piesendorf uud Mendorf ist der hyperbrachykephale Typns viel weniger stark vertreten und Hyperbrachykephal« und Mesokephale halten stch hier entweder das Gleichgewicht oder es sind selbst diese in größerer Anzahl als jene vorhanden, Wie gesagt, ist auch in Oberösterreich der brachyke- phale Typus der herrschende; dies gilt nicht blos im Allgemeinen, sondern auch im Einzelnen. Wir finden ihn sowohl südlich als nördlich der Donau und in St. Oswald bei Freistadt zeigt er bei- spielsweise eiue so weite Verbreitung, daß mehr als zwei Drittel der dort in beträchtlicher Zahl gemessenen Schädel diesem Typus angehören. Nicht selten zeigen die Mesokephalen Eigenthümlich- keiten, durch die sie an die dolicho- kephalen Formen erinnern, und man hat daher solche Schädel als dolichoide bezeichnet; auch sie fiudeu iu unseren Ländern eine Vertretung. Dagegen fehlen jene eigenthümlichen Langschädel, welche in den Reihengräbern gefunden wnrden, so gut wie vollständig. Diese Thatsache gewinnt noch an Interesse, wenn wir sie mit anderen Resultaten der Anthropologie zusammenhalten. Es besteht nämlich ein merkwürdiger Parallelismus zwischen der Häufigkeit gewisser Schädel- formen und der Verbreitung bestimmter Farbencomplexionen. So finden wir eine allmälige Abnahme der Dolichokephalie bei gleichzeitiger Zunahme der Brachykephalie, wenn wir vom Norden Deutschlands nach dem Süden gehen; diese Abnahme ist verknüpft mit einer eben solchen Abnahme des hellen, blonden, blauäugigen Typus bei gleichzeitiger Zunahme der dunklen Complexion. In den uns zunächst interessireuden Kronländern Österreichs erscheint diese Ab- und Zunahme nur weiter fortgesetzt und sie bilden in anthropologischer Hinsicht nur die Glieder einer langen Kette, die wir vom äußersten Norden Deutschlands bis tief nach Steiermark, Kärnten und Tirol verfolgen können. Man hat ans den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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