Seite - 149 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

149 Im Circns Maximus zu Rom und im Hippodrom zu Byzanz kann es nicht viel anders gewesen sein. Die Rosse versteheil es und merken es; mit dem Aufgebot der letzten Kraft greifen sie aus, um eines das andere noch um Kopfeslänge zn überholen, und nun ist es zu Ende. Schweißbedeckt, zu Tod gehetzt, werden die gejagten Thiere, sorgfältig zugedeckt, im Schritte dem Stalle zugeführt. Alles drängt zur Stelle, wo die Preisvertheilung statte Das Pferderennen im Jnnviertel. znfinden hat, nm die Sieger, die sich dort mit Selbstgefühl die errungenen Preise holen, mit Jubel zu begrüßen. Der Humor des Volkes hat zu den Pferderennen auch eine Parodie erfuuden, das Ochsenreiten. Die Reiter ziehen aus hoch zu Ochs nach einem bestimmten Platz, wo sich die Preis-Concnrrenten neben einander aufstellen, um vou dort ihre sonderbareu Reuuer uach einem gegebenen Ziele zu treiben und zn steuern. Diese, deren Hörner mit bunten Bändern geschmückt sind oder gar in Rauschgold prangen, verstehen ihre dermalige Aufgabe nicht. Gewöhnt, im langsamen Tempo, ernst und gesetzt daherznschreiten, wie es eines richtigen Ochsen würdig ist, müssen sie anfangs in den Trabschritt hineingepriigelt werden. Aber einmal im Zuge kennt sich ein solches Ochsenvieh nicht mehr, blindwiithig,