Seite - 189 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

189 diesen zieht sich die ganze Wand entlang, theilweise auch an den Seitenwänden hinaus- greifend, eine niedrige, schmale, an ihre Träger festgenagelte Holzbank hin. In der Ecke über dem rein gescheuerten Familieutisch aus nuaugestrichenem Ahornholz hängen in geschwärzten Rahmen ein paar Heiligenbilder, deren Figuren in grellen Farben schablonen- mäßig auf Glas gemalt sind, daneben pickt mit ungleichmäßig hinkendem Schlag die Stubenuhr, deren Gewichte in einem hohen Holzkasten hängen. Der große grüne Kachel- ofen nimmt die Mitte der Innenwand ein; auf den Stangen des Holzgeländers, das ihn Bauernstube bei Kremsmünster. umgibt, sind ein paar Wäschstücke zum Trockuen aufgehängt. Im geräumigen Ofenwinkel ist eine breite Holzbank angebracht, die auch als Ruhebett dieueu kann; im anderen Winkel hängt ein hölzerner Geschirrkorb, in dem blanke Holzteller und branne Thonschiisseln stecken. Die flache Decke, die wie die ganze Stube weiß getüncht ist, zeigt in rohem Stneeo die Namen des Erbauers uud seiner Ehehälfte sowie das Datum der Erbauung. In einer tiefen Mauernische, die an der vorderen Schmalseite angebracht ist, steht ein dickbäuchiger Mostkrug aus roh bemaltem Steingut, daneben liegen Pfeife, Tabakbeutel uud Feuerzeug. Am Uhrkasten hängt der Welser Kalender, über der Ofenbank ruht auf zwei in die Mauer eingelassenen Pflöcken ein Brett, auf dem uebeu eiuem mächtigen Salzstock das Evangelien- buch und eine alte Hauspostille liegen; am Thürpfosten der Stubenthür häugt ein kleiner Weihwasserkessel, aus dem sich der Baner besprengt, ehe er an die Arbeit geht. An die