Seite - 195 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

195 Von der Küche aus wird auch der Backofen geheizt, der mit seinem Hohlraum aus der Hauptmauer hinaustritt und unter einem niedrigen Pultdache steht. Im kleinen ebenerdigen Keller, der den Mägden als Schlafkammer dient, sind Kartoffeln, Rüben und Sauerkraut aufbewahrt. Die Knechte schlafen zur Sommerszeit im Heu, im Winter in den Ställen. Die niedrigen Dachstuben dienen als Fruchtböden, überdies stehen dort die Kleidertruhen der Dienstboten. Im zweiten Traet, der etwas schmäler ist als das Wohnhaus der Familie, wohnen in ganz ähnlich vertheilten Räumen die Auszügler. Gassendorf: Kirchberg bei Freistadt. Die Wohnräume sind aus Bruchsteinen oder aus Ziegeln aufgeführt und stehen unter einem Satteldach. Die Giebelwände sind mit Brettern verschlagen und lassen dnrch rnnde Fenster spärliches Licht in den Dachraum fallen. Öfter sind die der Gasse zngekehrten Giebelwände bis zur Kehlbalkenhöhe gemanert und die Bodenräume zu Dach- stuben eingerichtet; in diesem Falle ist das Dach gegen die Gasse zu durch eiueu in der Kehlbalkenhöhe beginnenden Halbschopf abgeschlossen. Schuppen und Stallungen lehnen sich in mannigfacher Vertheilnng rückwärts an die Wohnräume, mit denen sie nnter einem Dache stehen. Aufbau und Dachung zeigen keine wesentlichen Eigenthümlichkeiten; erwähnenswerth ist nur, daß in jenem westlichen Theile des Landes, der ehemals unter Passau'scher Herrschaft stand, an die Stelle des Strohdaches das flache Holzdach mit Steinbeschwerung tritt. l3-