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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 215 -
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215 Betrachtungen über Sendling nnd Wirkungen des Christenthums benützt, ist Schillers „Glocke" das Vorbild. Was sonst zunächst in den Vierziger- nnd Fünsziger-Jahreu in Lyrik und Ballade von den Kenner, Pirkhert, Fobbe, Proschko, der frommen Henriette Freiin von Eysselsberg und Anderen ans Licht kam, ist größentheils von geringerer Bedeutung. Julius von der T ränn (I . A. Schindler), der weitaus bedeutendste, wurde leider unserer Heimat zu früh entzogen. Sonst sei noch Emil Mayer und namentlich Josef Hillisch genannt, der dem Handwerksburschenleben manches poetische, aber anch manches peinliche Motiv entlehnte. Auch Ste lzhamer gesellt sich vorübergehend und verhältnißmäßig am glücklichsten in einigen frischen und tiefempfundenen Liebesliedern unter die hochdeutschen Lyriker der Zeit. Bis über die Sechziger-Jahre herab erstreckt sich Leben nnd Dichten bei dem liebens- würdigen Kremsmünster Benedictiner M. Holter, der auch uusere politische Entwicklung mit manchem erfreulichen Worte begleitete, nud bei Schleifers Sohne Moriz, der besonders in Ballade» uud ähnlichen Dichtungen glücklich ist. In den Siebziger-Jahren kehrte auch O. Prechtler in die Heimat zurück, besang in seiner Touristculyrik die durch neue Bahnen erschlosseneu Gegenden Österreichs uud dichtete „Zeitaccorde", iu deuen A. Grüns Einfluß nachwirkt. Zuletzt zog Wenhart außer anderen schon oft behandelten Motiven auch die Kinderwelt iu den Bereich seiner lehrhaften Lyrik für Schule uud Haus. Auch die religiöse Lyrik und Didaktik wurde bis iu die neueste Zeit immer wieder gepflegt, von Marie Prechtler auch die Legende. Der bedeutendste Vertreter dieser Richtung ist der St. Florianer Chorherr F. Marinelli, der sich schon in seinem gegen die modern liberalen Anschauungen über Verminst und Freiheit gerichteten „Christnachtstraum" (1852) als formgewandtes Talent erwies, in „Des Sängers Pilgerfahrt" (1855) aber den Orient in den Bereich seiner Lyrik zog und mit mehr Glück noch als die Erinnerungen der heiligen Stätten poetische Motive aus dem Beduiuenleben verwerthete. Im Drama ist der allerdings nicht besonders gelungene Versuch, welchen schon Kaltenbrunner in der historischen Tragödie höheren Stils machte, auch seither uicht ohne Nachfolge geblieben. Aber auch dem mehr lyrisch gestimmten Talente des jüngeren Schleifer fehlt der eigentlich dramatische Nerv nnd die Strenge der Compofition. Auf der Bühne sind auch seine Dramen nie heimisch geworden. Auch Marinelli hat sich seither dem höheren Drama zugewendet mit einer biblischen Tragödie „Sanl". Sonst begegnen wir seit den Fünfziger-Jahren mir vereinzelten Anläufen in verschiedener Richtung: znm patriotisch-historischen Volksschauspiel mit Dialekt uud Musik (Fobbe), zum Schauspiel aus der höheren Gesellschaft (Emilie Schleifer), in jüngster Zeit auch zum Bauerustück mit belehrender Tendeuz (M. Holter). Auch für die Jugend sorgte man, so bereits Holter, neuerdings besonders W. Pailler.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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