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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 216 -
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216 Schon die vaterländischen Dichtungen Kaltenbrnnners streifen gern in das epische Gebiet. Auch der seltsame, schon an dem gänzlichen Mangel formaler Schulung scheiternde Versuch eines Landmaiines M. Altmann, ein „Oberösterreichisches Georgikon" in Hexametern zu dichten (1845), nähert sich wenigstens dem Idyll. Ganz in der Richtung Kaltenbrunners und der Sagenerzähler in Prosa, denen wir in dessen Album nnd Jahrbuch regelmäßig begegnen, betrat um dieselbe Zeit O. Prechtler wirklich dieses Gebiet und spann die schon mehrfach erzählte Hero- nud Leander-Sage Trannkirchens zu einem kleinen Epos in Stanzen ans (1845). Dies Beispiel blieb aber lange vereinzelt und erst in jüngster Zeit machte Lambert Guppeuberger wieder einen Versuch mit einem Epos aus der heimischen Sage, griff aber wieder zum Hexameter. Eine reichere erzählende Literatur entwickelte sich seit den Vierziger-Jahren in Prosa. Fr. W. Arming (Fitz Verth), Stelzhamer, besonders aber der geistvolle Julius vou der Traun sind hier zunächst zu neuneu. Ersterer schrieb, wie Emil Mayer, der selbst auch als Compositenr auftrat, auch Künstlernovellen mit besonderer Richtung auf die Musik. Ziemlich stark sind in Novelle und Roman historische Stoffe anch aus der eigeueu Heimat vertrete«, aber die höheren poetischen Forderungen kommen über der Rücksicht auf das Historisch-Stoffliche, auch wohl die Tendenz, selten zu ihrem Rechte. Dies gilt für Arming, der unter Anderem in seinem „Stefan Fadinger" ein nicht übles Zeitgemälde entwirft, mehr noch für den produktiven Isidor Proschko, der auch gelegentlich die Geschichte Oberösterreichs heranzieht. Der moralifirende katholische Volksroman ist durch den nicht unbegabten, aber anch rohere Mittel nicht immer verschmähenden Salfinger vertreten. Auch er führt uns aber in der Hauptsache nicht sowohl in die eigene, als in die Zeiten des ausgehenden vorigen Jahrhunderts und der Franzosenkriege, gern aber unter das oberösterreichische Landvolk. Die Neigung zu heimischen Stoffen mußte aber dem Zuge der Zeit gemäß nothwendig auf das Sittenbild und die Dorfgeschichte führen. Leider hat der Dichter der „Ahnl" in seinen hochdeutschen Erzählungen dies Gebiet zn selten betreten. Doch besitzen wir von Jnlins von der Tränn ein frisch und lebendig geschriebenes Skizzenbuch „Oberösterreich" (1848), später hat Kaltenbrunner in seinen Geschichten „Ans dem Tranngan" (1863) trotz techuischer llnvollkommeuheiten um der lebenswahren Charaktere willen Beachteuswerthes geleistet, uud noch in jüngster Zeit hat Heinrich Emil (Seb. Mayr) wieder einen ansprechenden Versuch in dieser Richtung gemacht. Das Höchste aber, was unsere Literatur in der Kunst der Erzählung erreicht, eiu Höhepunkt weit hinaus sichtbar uud berühmt, bezeichnet ein Name, dessen Träger Ober- österreich zwar uicht durch Geburt, aber durch seiue Jugendbildung nnd die lange Zeit seines Wirkens angehört: Adalbert S t i f te r . Seine Erzählungen fesseln nicht durch reiche,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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