Seite - 227 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6

227 zu schmücken, an welchen wir eine vornehme Renaissance erkennen. Der Pietät und knnst- . sinnigen Fürsorge der Familie Clam-Martinitz ist die Erhaltuug dieser schönen Reliquie des Mittelalters zu danken, welche mit baugeschichtlichem Interesse auch einen ungewöhn- lichen malerischen Effect verbindet. Durchschreitet man den Engpaß, so verschieben sich nämlich die kühnen Umrisse der senkrecht über dem rauschenden Wildbache anfragenden Burg zu den wirkungsvollsten Bildern. Das Kegeldach des Bergfriedes aber, das über waldige Kuppen weit ins Donauthal hinüberschaut, ist zum Wahrzeichen des Machlandes geworden. Tie Burg Klamm. Die bürgerliche Baukunst lag in den Händen der zünftigen Meister. Welchen regen Antheil an der baulichen Entwicklung der Laudeshauptstadt Maximilian I. nahm, beweist eine schriftliche Rüge, welche dieser Kaiser aus Gmnnden Anno 1506 einem ehrsamen Rathe ob der schlechten Bauweise und des gleichen Znstandes der Linzer Häuser ertheilte. Das bürgerliche Haus Oberösterreichs aus dem Mittelalter erhält seine Charakteristik durch das überraschend hohe und steile Dach, welches bis zur Gleiche der ersten Abbindnng durch eine mehr oder weniger von Fenstern durchbrochene Giebelmaner abgeschlossen, darüber jedoch abgewalmt ist. Die reiche Giebelbildung Deutschlands ist bei uns unter- blieben und erst in der Barockzeit theilweise aufgetreten. Die Facade keunzeichnet sich dnrch IS»