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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 246 -
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246 Bibliotheksaales, 1745, war die That des Baumeisters Gotthart Hayberger aus Steyr, womit die Bauthätigkeit zu St. Florian im Allgemeinen abgeschlossen war. Wir verweisen auf die Abbildung des Deckengemäldes, sowie der berühmten Orgel in der Abhandlung über Musik, aus welch letzterem Bilde auch die pompöse Haltung der Stiftskirche ersichtlich ist. Das ganze Gebäude athmet Größe, Klarheit, Ruhe, bei Reichthum und Zierlichkeit des Details. Geradezu überwältigend ist die unerschöpfliche Aufeinanderfolge reichster und üppigster Effecte der Architektur und Decoration, welche die Enfilade der Kaiserzimmer bietet. Der Adel, nicht mehr trotzig und kanipslustig, weicher und üppiger in seinen Sitten, hatte seine Burgen verlassen, welche ungeachtet der vielfachen Umbauten der Renaissance dennoch den steigenden Anforderungen des Luxus nicht mehr entsprachen. Man zog es vor, in ebeneren, offeneren Gegenden oder in Städten zu wohnen, statt in abgeschlossener, nnersteiglicher Wildniß zu nisten. In der Nähe der abgebrochenen Burg Volkerstorf baut Graf Werner Tscherclas von Tilly 1633 das prächtige Schloß Tillysburg. An Stelle des alten Schlosses Anrolzmünster erhebt sich 1700 mitten in einem von Gartenanlagen und Wasserkünsten umgebenen Weiher ein Palast von vornehmer, fast strenger Architektur der Grafen von Wahl. Gleichwie die alte Wasserburg Bernau, das Schloß Wagrein u. s. w. erhält die Styraburg zu Anfang des XVIII. Jahrhunderts durch einen großartigen Umbau des Fürsten Franz Anton und des Grafen Josef Dominik von Lamberg ihr jetziges Aussehen. Die neuen Schloßanlagen haben nunmehr einen ganz regelmäßigen geschlossenen Grundriß, kuppelartig gedeckte Thürme, regelrechte Fanden und Höfe, breite, freie Stiegen und Gänge, symmetrische und hellräumige Gemächer. Die Stadthäuser, manchmal mit Eckthürmchen geschmückt, um wieder mehr symbolisch anzuzeigen, daß ihr Besitzer dem Adel oder dem Patriziat angehöre, ahmen allerdings die Fanden Italiens nach und zeigen das Element des monumentalen Barocco, das Pilaster, in einer ganz eigenthümlichen, fast befremdlichen Eigenart; das heißt die viel- stöckige Fa^ade ist nicht etwa in mehrere Säulenstellungen abgetheilt, sondern es reichen die kolossalen Pilaster von dem rusticirenden Erdgeschoß durch alle Stockwerke bis zum Haupt- gesimse empor, die aufeinander gestellten Fenster einschließend. Das oberste Geschoß bildet zumeist ein die Schöpfe des Grabendaches abschließendes und verbindendes Blindwerk, durch dessen gefälschte Fenster oft die Zwuselrinnen das Wasser in die breiten Kessel der Ablaufröhren speien. In diesen Fanden liegt ein großer, ein kräftiger Zug und eine Zeile derselben verleiht den Gassen und Plätzen vieler Städte Oberösterreichs ein fast monumentales Gepräge. So war deun das Barocco allerdings fremd in das Land eingezogen, aber durch Männer wie Prandaner, Brunner n. f. w. einheimisch gemacht, faßte der versetzte Banm
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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