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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 249 -
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249 j)lastik und INalerei. Oberösterreich zeigte sich wenig empfänglich für die Renaissance, denn einerseits fanden sich die italienischen Künstler des XVI. Jahrhunderts nur an den großen Höfen ein, wo ihnen lucrative Aufgaben winkten, und anderseits sträubte sich wieder die Treue an dem Althergebrachten gegen eine Richtung, die doch ein Jahrhundert später unserem Wesen den lebendigsten Ausdruck leihen sollte. So wie sich die Architektur nur zaghaft der Renaissance anbequemte, so sehen wir auch zunächst die Plastik nur innerhalb enggezogener Schranken der neuen Schule folgen. Ihre Leistungen beschränken sich auf einzelne Altäre, Grabdenkmäler, Epitaphien, Taufsteine und Arbeiten in Metall und Elfenbein. Von den Altären sind erwähnenswerth jener in der Taufkapelle der Pfarrkirche zu Altmüuster, jeuer der jetzigen Pfarrkirche zu Moudfee, endlich der schöne Hochaltar in der Pfarrkirche zu Grünau — ein wahrhaft bedeutendes Werk des Johann Peyfser, des „nordischen Phidias", welches von 1531 bis 1713 eine Zierde der Stiftskirche zu Kremsmünster bildete, jedoch dem Marmor der Jtalieuer weichen mußte. Grabdenkmale betreffend sei hingewiesen auf die der Losensteiner in der Pfarrkirche zu Garsten, schöne von Pyramiden und Statuen überragte Sarkophage, ferner auf die mit lebensgroßen Figuren und reicher architektonischer Umrahmung ausgestatteten Starhemberg'schen Grabdenkmale in der Kirche zu Hellmousödt. An Epitaphien aus der Frührenaissance sind die Kirchen und Friedhöfe Oberösterreichs ziemlich reich, besonders athmen jene zu Otteusheim, Eferding und Lorch in ihrem figürlichen wie ornamentalen Schmucke deu edelsten Geist des Stiles. Die Malerei hat in jener Zeit nicht einen bedeutenden Küustler iu unserem Lande erweckt uud auch keine Spur ihres Waltens überhaupt hiuterlasseu. Selbst das vou Rudolf II. 1604 nengebante und von diesem kunstliebenden Kaiser reich ausgestattete Schloß Linz büßte im Laufe der Zeiten seineu ganzen Schmuck ein. Wir wissen nur, daß Bilder aus Passau und Italien bestellt und solche auch auf den Linzer Märkten aus- geboten und gekauft wurden. Erst mit dem Wiederaufleben des katholischen Geistes in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts lösen sich die Fesseln, welche die Kunstübung bis dahin unterbunden hatten, und ein ebenso großartiges als srohes Schaffen regt sich allenthalben im Lande. Die grandiose Architektur der Barockzeit forderte den Schwesterkünsten monumentale Leistungen ab, denn groß in Maß und Gedanken mußte die plastische oder farbige Zier jener gigantischen Gotteshäuser, Säle uud Vestibüle seiu. So wie aber das malerische Element die Kunstbegrifse jener Zeit überhaupt beherrscht, seheu wir auch die Malerei geradezu zur Führen» der anderen Künste werden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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