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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 252 -
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252 umso größere Aufgaben zu löse», als der Barockstil einerseits seiue Effecte wesentlich ans die dekorativen Künste basirt, anderseits aber der Decoration in Holz, Metall oder Stoff die ganze Monumentalität seines Geistes aufprägt. Die Stifte und Schlösser Ober- österreichs, besonders aber die ersteren und darunter wieder St. Florian, Kremsmüuster und Schlierbach sind mit wahren Schätzen des damaligen Kunstgewerbes angefüllt. Interessant ist es, daß das vou unseren heimatlichen Meistern gehandhabte Kunst- gewerbe noch bis tief in das X VIII. Jahrhundert die alten Traditionen in Form und Technik treu bewahrt hat, so daß man stets versucht ist, namentlich die Arbeiten von Schreinern und Schlossern für viel älteren Datums zu halten. Dieses Festhalten an der Tradition seitens des Handwerkes hat manches Goldkorn der alten tüchtigen Übung mit iu die Gegenwart herüber gerettet, uud wer für diese Dinge Sinn hat, kann sich heute noch an unbeeinflußten Leistungen der Dorfschmiede oder bäuerlichen Zimmerleute erfreuen. Die Freskomalerei verdrängt allmälig die in Wände und Plafonds eingesetzte» Gemälde auf Leinwand, Dank ihrer größeren Eignung, über gewölbte oder gebrochene Flächen ihre heitere Fülle auszubreiten. Die religiöse Apotheose, die mythologische oder allegorische Darstellung beherrscht ausschließlich das Feld, während geniale Unbefangenheit und große Routine die Ausführung kenuzeichueu. Von wesentlicher Bedeutung scheint es, daß unsere Maler der Barockzeit nicht Nach- treter der herbeigerufenen Italiener waren, wie allenfalls ihre meißelnden und bauenden Genossen; unsere einheimischen Maler, welche selbst monumentale Werke meist auf Leiu- wand malten, hatten vielmehr ihre Schöpfuugeu hinter sich, als die der Freskomalerei besser kundigen Italiener ins Land einzogen und dieses dann auch mit ihren Altarbildern überschwemmten. Es kann nur von einem mittelbaren Einflüsse der italienischen Künstler auf unsere Maler der Barockzeit die Rede sein; wissen wir ja, daß nur Reselfeld in Venedig bei Karl Loth gebildet wurde. Clemens Peitler, der die Pfarrkirche seiner Heimat Ebelsberg, die Kapuziuerkirche in Linz und das Kloster Wilhering mit recht tüchtigen Bildern schmückte, und die vier Brüder Grabeuberger aus Linz, welche sich in den Stiftskirchen zu Garsten und Krems- münster mit Erfolg auch in der Freskomalerei versuchten, eröffnen in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts die stattliche Reihe jener Maler, die durch Geburt uud Wirke» dem Lande angehören. Zu den Heroen der Palette zählen wir aber: Reselfeld, Halbax, die beiden Altommite uud den Kremser Schmidt. Karl von Reselfeld, mit Unterstützung des Freiherrn von Riesenfeld in Italien aus- gebildet, begann 1684 seine künstlerische Thätigkeit im Lande. Abt Anselm Angerer von Garsten bewog ihn, in die Dienste des Klosters zu treten, wo er 51 Jahre lebte und sowohl für das Stift als auch für Kremsmüttster, Schlierbach, St. Florian, Admont uud
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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