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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Seite - 254 -
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254 bekannt, der in den Jahren 1770 bis 1801 eine ansehnliche Anzahl ineist Altarbilder für die Stifts- und Pfarrkirchen Oberösterreichs geschaffen hat. Der letzte Träger einer mehr und mehr verdorrenden Kunst, allerdings auch im Anempfinden gewandt, bewegt er sich am liebsten in der Stimmung Rembrandts; tiefe und bräunliche Töne, aus denen sich milde Lichter abheben, beherrschen die Bildfläche. Die Zeichnung ist vortrefflich und auf Naturstudium gefußt, der Ausdruck packend, der Realismus durch eine gewisse Verklärung gemildert, der Schmerz seiner Gekreuzigten und seiner Märtyrer maßvoll und edel. Nebst diesen hervorragenden Meistern arbeiteten in Oberösterreich noch zahlreiche heimische Künstler, wie die Kirchen- und Historienmaler Andreas Karl Steeger, Philipp Rhnckenbaner, Wolfgang Andreas Heindl, Bernhard Schmied, der „Gmundner Schmied", der Stilllebenmaler Franz Burgauer, die Porträtisteu Maria Katharina Gürtler und deren Gemal Franz Xaver u. s. w., welche sämmtlich tüchtige Jünger der Palette genannt werden dürfen und einen ehrenvollen Platz behaupten neben den ins Land gerufenen Fremden, wie die Münchener: Wolf, Rumpp, Steidl, Degler, die Niederländer: Hamilton und Bosschaert, die Italiener: Franzia, Tassi, Ghislandi, Sconzani, Ruffini n. f. w. Als Vertreter des allegorischen Fresko und als Type der Malerei jener Zeit bringen wir im Bilde das Deckengemälde des Kaisersaales im Stifte St. Florian, ein gemeinschaftliches Werk beider Altomonte, insoferne als Martin .Zelmeavit", und Bartholomäus „pinxit/. — Innerhalb des von üppiger Architektur — einem Beiwerke Sconzanis — eingerahmten Raumes sehen wir in der Mitte Gott Jupiter auf einem Throne sitzen, die Leiche eines Türken zu seinen Füßen, Austria und Hnngaria ihm ihre Siegespalmen wie zum Opfer darreichend; rechts schwebt ein Genius mit einer Fahne, auf welcher geschrieben steht »Imperium sine lme decki«; Kunst und Wissenschaft, Handel und Ackerbau schicken sich an, den von der Türkenherrschaft befreiten Ländern ihre Segnungen auszutheilen; links trinmphirt der Genius des Lichtes und streut der Sieges- göttin Kränze. In vier Füllungen der Architektur erscheint auf der Nordseite Karl VI. im Triumphwagen, auf der Südseite wirft Fama deu Völkern Österreichs Lorbeern zu, im Osten heften Siebenbürger und Serben türkische Waffen und Feldzeichen an einen Palmen- baum; im Westen schließt Bellona den Kriegstempel. Gefangene Türken, Kriegstrophäen und sonstige Symbole des christlichen Sieges über den Halbmond gliedern sich der Darstellung und der Architektur an. Die graphischen Künste haben zu Ende des XVII. Jahrhunderts auch in Ober- österreich die erste Würdigung gefunden. Der Benedictiner aus Kremsmünster Ildefons Schnepf (1649 bis 1722), eiu geradezu genialer Federzeichner, begründete die Kupferstich- sammlung im Stifte und machte nebst Clemens Peitler und Georg Bischer den Anfang zur Vervielfältigung mittelst des Kupferstiches im Lande.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Oberösterreich und Salzburg, Band 6
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Oberösterreich und Salzburg
Band
6
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1889
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.03 x 24.86 cm
Seiten
650
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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